Sabrina

Review aus The Film Music Journal No. 5/6, 1996

Nach einiger Zeit Funkstille meldet sich John Williams gleich mit mehreren CDs zurück: Dem kompletten RAIDERS OF THE LOST ARK, einem grandiosen NIXON und dem hier vorliegenden Score zu SABRINA (1995).

Anders als etwa NIXON ist SABRINA weich, romantisch, zum Teil vielleicht sogar ein wenig kitschig, klein. Klein, weil er nicht auf epischer Breite ein Thema benutzt und klein auch deshalb, weil er nicht düster schwermütig oder gar brutal ist (SCHINDLER’S LIST, NIXON). Auf dieser CD erleben wir einen John Williams, der den Partylöwen gekonnt in Szene setzt. Eine gelangweilt-melancholische Stimmung kommt zuweilen auf, spiegelt so genau die Welt dieses Films wieder. Oft zurückhaltend orchestriert tendiert SABRINA in Richtung STANDLEY AND IRIS oder THE ACCIDENTAL TOURIST.

Das Ganze hat jedoch einen Wermutstropfen: Von den dreizehn Tracks sind vier Songs (einer von Sting, der andere von Michael Dees), zwei nicht von John Williams. Dies lässt den eigentlichen Original-Score Anteil auf knappe 25 Minuten schrumpfen. Zieht man die Reprisen und die Instrumental-Version von «Moonlight» ab, bleiben gar noch weniger als 20 Minuten… recht bedauernswert, denn wenn schon Williams, dann doch richtig, oder?

(für Williams› Anteil)  Steve  |  1996

SABRINA
John Williams
A&M
51:15 | 13 Tracks