A Simple Twist of Fate

Review aus Newsletter No. 3, 1994

A SIMPLE TWIST OF FATE ist eine wenig erfolgreiche Drama-Komödie mit Steve Martin, Gabriel Byrne und Laura Linney.

28 Minuten Score auf einer CD – schön, dass wir von Cliff Eidelman nach seinem ungewollten Kürzestintermezzo auf der (filmmusikalisch gesehen) schäbigen MY GIRL 2-CD und dem völligen Fernbleiben auch nur einer Minute Filmmusik auf dem noch traurigeren METEOR MAN-Album endlich wieder pure Cliff Eidelman-Musik vernehmen und geniessen dürfen. A SIMPLE TWIST OF FATE dürfte stilistisch in der Kategorie UNTAMED HEART einzuordnen sein, jenem gefühlvollen, sehr empfohlenen Score zum ebenfalls erfolglosen Film mit Marisa Tomei und Christian Slater.

Hier nun haben wir einen wehmütig gefühlvollen Score, der zuweilen von unheilvoll bedrückenden Momenten geprägt ist. In «The Bracelet» wird diese Stimmung durch eine gespannt ruhige Einfachheit der Melodie und sinisteren Orchestrationen beherrscht. Der musikalisch dramaturgische Kreis wird unter anderem durch den Track «Prelude to Tanny’s Fate» geschlossen, welcher ruhelos erscheint. «Floating on Air» und «Okay You’re Free» präsentiert das wunderschöne Thema («Suite of A Simple Twist of Fate»), das von Cliff Eidelmans eigenen, stimmungsvollen und abwechslungsreichen Orchestrationen variiert wird. Stellenweise – und nur so gesehen – erinnert mich die Atmosphäre von A SIMPLE TWIST OF FATE an Chris Youngs FLOWERS IN THE ATTIC. Klavier (gespielt von Cliff Eidelman), Streicher, Harfe, Holzbläser sowie Synthesizerklänge und ein («wortloser») Chor weisen dieser stimmigen Komposition die Richtung, dann und wann gleitet das Stück durchaus ins Melancholische ab. Hinsetzen, zuhören, Augen schliessen und geniessen.

Phil  |  1994

A SIMPLE TWIST OF FATE
Cliff Eidelman
Varèse Sarabande VSD-5538
27:58 | 12 Tracks