The Frighteners

Review aus The Film Music Journal No. 8, 1996

Noch ehe Peter Jackson zu grosser Berühmtheit mit seiner immensen LORD OF THE RINGS-Trilogie (2001 – 2003) gelangte, machte er HEAVENLY CREATURES (1994) und THE FRIGHTENERS (1996). Letzterer ist eine Horrorkomödie mit Michael J. Fox in der Hauptrolle als Frank Bannister, der nach dem Tod seiner Frau entdeckt, dass er mit den Toten in Kommunikation treten kann. Der Film wurde von Jacksons Firma WingNut Films produziert und erhielt gemischte Kritiken sowie nur mässigen Zuschauerzuspruch. Es existieren zwei Schnittversionen, die Kinofassung und die um 12 Minuten längere DVD-Fassung.

Danny Elfman hat seit anfangs der 90er für frischen Wind in der Filmmusik gesorgt und avancierte rasch zu einem der begehrteren Komponisten der Traumfabrik. Er machte einen weiteren Schritt, als er ins ernstere (Film)Fach wechselte, mit Scores zu THE BLACK BEAUTY (1994), DOLORES CLAIBORNE (1995) und MISSION: IMPOSSIBLE (1996), mit denen er sich von seinen früheren Werken und jenen für Tim Burton abhob. In THE FRIGHTENERS kommt dieser Stil, den Elfman so brillant beherrscht, wieder ein wenig mehr zum Tragen.

Wir finden gewohnte Elfman-Klänge in «Intro/Titles» und im wirren Tohuwabohu von «Time». Doch es gibt durchaus diese ernstere Seite Elfmans zu hören, wie in den spannungsbetonten «The Garden» und «Chilly», in denen die Streicher für das nötige gruselige Ambiente sorgen. THE FRIGHTENERS schlägt ab und an in die gleiche Kerbe wie ein NIGHTBREED (1990), wenn gespenstisch anmutender Chorgesang auftaucht («Pattys’s Place»). Der Schlusssong der Band Mutton Birds nimmt fast 6 Minuten in Anspruch, so dass sich der reine Scoregehalt auf knappe 35 Minuten beschränkt.

Als Elfman-Fan der ersten Stunde ist THE FRIGTHENERS ein erholsames Zurückschwenken in frühere Zeiten – der Komponist hat diesen Stil also noch nicht verlernt. Die thematische Vielfalt und Verspieltheit eines EDWARD SCISSORHANDS (1990) erreicht THE FRIGTHENERS allerdings nicht.

Phil |  1996

 

THE FRIGHTENERS

Danny Elfman

MCA

41:16 | 15 Tracks