Review aus Newsletter No. 3, 1994
TERMINAL VELOCITY, ein Thriller mit Charlie Sheen und Nastassja Kinski, ist neben THE RADIOLAND MURDERS der aktuelle Score von Joel McNeely. Die ersten beiden Tracks («Desert Landing» und «Aerial Ballet») haben mich nicht besonders beeindruckt. Zwar melodiös, aber eben nicht so lebendig wie der nächste Track, «Airborne», welcher mich schliesslich überzeugt hat, die CD weiter anzuhören. «Ditch’s Dive» und «Easier Ways To Die» sind Gitarren-getriebene Stücke, die wohl in den Film passen, aber als Hörgenuss nicht sooo viel hergeben. Mit «The Second Plane» folgt ein abwechslungsreiches Stueck: weiche Passagen folgen auf spannungsgeladene Momente, das ganze schliesst mit einer leisen Vorahnung, was folgen wird. «Christa Is Caught» ist ein sich langsam aufbauender Track, erinnert mit dem Einsatz der Streicher und der Bläser ein wenig an Alan Silvestris PREDATOR oder RICOCHET. Das Ganze geht plötzlich in einen stampfenden Rhythmus über und ruft einen YOUNG INDIANA JONES-Touch in Erinnerung – eine Serie, die McNeely ebenfalls musikalisch betreute.
«Desert Nocturne» unterbricht dann leider die geschaffene Atmosphäre, gut übernimmt danach gleich «Cadillac Freefall», das Herzstück der guten halben Stunde Musik. Die in «Christa Is Caught» bereits zu hörenden Bläser und Streicher mit dem stampfenden Kesselpauken-Rhythmus treiben weiter und weiter voran. Dieses Stück besticht durch klaren musikalischen Schlagabtausch und gutes Timing mit dem richtigen Schuss an Nervenkitzel. Das Ausklingen des Tracks in seiner ominös morbiden Art bereitet auf «Russian Gold» vor. Sanft beginnend gibt eine fast chorale Struktur dem Track Festigkeit. Das Hauptthema aus «Desert Landing» und «Aerial Ballet» erscheint wieder, diesmal in einer wahrhaft atemberaubenden Fassung. Die «End Credits» führen die CD zu einem angenehmen Ausklingen.
Fazit: TERMINAL VELOCITY überzeugte mich in den beginnenden fünf bis zehn Minuten nicht besonders, aber die folgenden 20 Minuten waren schliesslich und endlich umso besser.
Steve | 1994
TERMINAL VELOCITY
Joel McNeely
Varèse Sarabande VSD-5546
32:11 | 11 Tracks