Maverick

Review aus The Film Music Journal Newsletter No. 4, 1995

Gut ein halbes Jahr nachdem Richard Donners Film mit mit dem LETHAL WEAPON-Duo Danny Glover und Mel Gibson sowie Jodie Foster und James Garber über die Leinwand flimmerte, wurde in den USA Randy Newmans Score doch noch veröffentlicht und ersetzt somit die Song-CD, die gerade mal ein Stück von Newman enthielt.

Das eigentliche Hauptmotiv des Films ertönt im zweiten Teil von «Opening», welches eine beschwingte, rhythmische und lebendige Westernmelodie ist. Darin kann man den Wilden Westen förmlich riechen: Staub, brennende Sonne, Pferde, Schweiss, Pulvergeruch und Schlägereien. Sehr schön ist auch das romantische «Annabelle», welches das ganze Verführungspotential der weiblichen Reize offenbart. Ebenfalls grossartig ist das mitreissende «Runaway Stage».

Dem ganzen Score merkt man aber gut an, dass sich Randy Newman darauf beschränken musste, den Wilden Westen hinzukriegen plus die Filmhandlung zu unterstützen (vgl. Interview im Journal 3). Seine Kompositionen sind deshalb auch von einem starken Wechselbad der Stimmungen und Melodien gekennzeichnet. Trotz dieser Umstände beinhaltet seine Musik verschiedene schöne Themen, die meiner Meinung nach aber leider zu kurz gehalten sind und somit auch zu wenig zur Geltung kommen. Wirklich schade, dass man nicht genug Vertrauen in Randys Können hatte.

Abgerundet wird der Score durch den Song «Tartine de Merde». MAVERICK ist ein Score, den ich jedem ans Herz legen kann, der ein Feuerwerk an Witz, Ironie und Stimmung hören möchte.

Patrick  |  1995

MAVERICK
Randy Newman
Reprise 945816-2
42:10 | 24 Tracks