Review aus The Film Music Journal No. 11, 1997
Vom Hocker hat mich diese CD schon nicht gerade gehauen. Sicher, das muss eine Musik auch nicht immer, aber wenn die hier von Cliff Eidelman vorliegende Komposition mich auch beim dritten oder vierten leicht verzweifelten Versuch, doch noch etwas an ihr zu finden, immer noch kaum in ihren Bann zu ziehen vermag, dann kann etwas nicht stimmen. Immerhin vermochten mich Eidelmans A SIMPLE TWIST OF FATE, CHRISTOPHER COLUMBUS (1992) oder PICTURE BRIDE anzusprechen. Immerhin beinhaltet THE BEAUTICIAN AND THE BEAST (1997) ein nettes, in Eidelmans typisch gedrungen fröhlicher Art gehaltenes Thema und eine sicher gekonnte Einspielung des London Metropolitan Orchestra. Was also ist falsch mit diesem Score wenig erfolgreichen Film mit Ex-Bond Timothy Dalton und Sitcomstar Fran Drescher in der Hauptrolle?
Nun, die Musik berührt ganz einfach nicht. Das Hauptthema, welches Eidelman die ganze Komposition hindurch zwar variiert bleibt zu wenig einprägsam und wird durch allzu kurze Tracks wie dem dreissig Sekunden dauernden „Marsch His Excellency“ störend unterbrochen. Im Stück „The Chicken“ liegt dann der eigentliche Knackpunkt des Scores. Eidelman bleibt kaum Zeit für seine Musik, immer wieder hat er dem Filmgeschehen satt zu folgen, mickey mousing. Natürlich, es gibt gelungene Momente wie „Ballroom Waltz“, «The Prince and the Princess» oder «Prelude» ganz zu Beginn. Leider, leider bleibt auch hier dem Komponisten kaum die Zeit sich richtig zu entfalten, zu kurz sind die Stücke.
Cliff Eidelman ist zu wünschen, dass er baldigst wieder einen Film musikalisch unterlegen darf, der seinem zweifellos grossen Talent entspricht. So höre ich mir in der Zwischenzeit lieber UNTAMED HEART (1993) und den guten Star Trek VI: THE UNDISCOVERED COUNTRY (1991) an.
Phil | 08-1997
THE BEAUTICIAN AND THE BEAST
Cliff Eidelman
Milan
30:57 | 18 Tracks