James Horner Intrada Special Collection Volume 155 46 Min. 13 Tracks Limitiert auf 5000 Stk.
48 HRS. war 1982 ein Überraschungshit in den Kinos und später auf VHS, der vieles der speziellen Chemie der Hauptdarseller geschuldet hat. Nick Nolte als hemdärmliger Cop, der gerne mal die Grenzen des Gesetzes auslotet und Eddie Murphy als geschwätzig gewitzter Verurteilter, der aus dem Gefängnis geholt wird um Nolte bei seinen Ermittlungen zu unterstützen. Etwas später und nach dem Sequel Another 48 HRS. sollte Hill ein ähnliches Szenario mit James Belushi und Arnold Schwarzenegger als russischer Cop in Red Heatwiederholen.
Für James Horner war 48 HRS. nach seinem Erfolg mit Star Trek II: The Wrath of Khan Gold wert. Er etablierte sich nicht nur als grosses Talent sondern auch als Komponist, der in Hollywood richtig heiss war. Soll heissen: Er hatte das Zeugs zu Blockbustern, sein Name war in aller (Produzenten-)Munde.
Wer 48 HRS. bisher nicht kannte, der sei vorgewarnt, denn hier haben wir den Horner der ganz deftigen Actionsorte à la Red Heat oder Commando. Er versammelt eine durchaus laute Truppe um ein mittelgrosses Orchester, das ohne Hörner, Trompeten und Holzbläser auskommt: Viel Perkussion (inkl. Steeldrums), E-Gitarre, E-Bass (mit dem famosen Abraham Laboriel!), Synthesizer und Saxophon sind die zusätzlichen und hauptsächlichen Ingredienzen. Ab dem ersten Stück, Main Title, ist der Weg ganz klar vorgebenen: Funkige Klänge, progressiver Rock und orchestrale Unterstützung. Da fliegt, spätestens wenn die Action im Vordergrund steht, was bei 90% des Scores der Fall ist, bei entsprechender Lautstärke schon mal das gute Porzellan aus dem Gestell.
Selbst in einem source cue wie Aerobics behält Horner seine Instrumentationen und auch das motivische Material bei, mit dem er hier arbeitet. Diese motivischen Fetzen nimmt Horner immer wieder auseinander und setzt sie neu zusammen. Am augenfälligsten bleibt dabei das im Titelstück zu hörende Hauptmotiv, das in Jack Leaves Elaine’s Apartment seine ruhigste Form erhält. Aber es sind nicht die Motive sondern Stil und das Instrumentarium, die 48 HRS. besonders machen.
Dieser Score etablierte sowas wie Horners urbanen Stil, den man später stellenweise in Scores wie Gorky Park und dem bereits erwähnten Red Heat zu hören bekommt. Allzu vieler dieser Filme hat Horner in seiner Karriere allerdings nicht vertont. Im letzten, dem fulminantesten aller Tracks, The Alley ist eine Vorahnung zum kommenden Aliens nicht zu verleugnen.
Phil, 6.2.2011
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