Review aus The Film Music Journal No. 33/34, 2005
Christopher Young zeichnet sich vorwiegend durch innovative Musik zu Horror-, SciFi- und Suspense-Filmen aus. Bei HELLRAISER, THE FLY 2, SPECIES, COPYCAT und JENNIFER 8 läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Christopher Young baut musikalisch eine Spannung auf, die den Zuschauer bis zum Schluss an den Film und seine Handlung fesselt. Seit er aber in die Elite der Hollywood-Komponisten aufgestiegen ist, sind seine musikalischen Ansätze leider verkümmert.
Als ich mir auf der Varèse-CD die Credits zu THE GRUDGE durchgelesen habe, ahnte ich schon Böses. Der Hinweis „Electronic Music Design“ liess mich erschaudern. Leider erwies sich meine Vorahnung als treffend. Christopher Young „designed“ Musik. Der Score besteht aus Versatzstücken vieler seiner Horror- und Suspence-Musiken. Wie in einem Baukastenprinzip wird die Musik den jeweiligen Szenen und Stimmungen angepasst. Es gibt weder ein durchgehendes Hauptthema, noch den Ansatz einer Melodie. Nur im ersten und im letzten Track verwendet Young die Andeutung eines musikalischen Motivs. Im Film mag das durchaus zur Handlung passen, doch für sich alleine ist der Sound uninteressant.
Bernd | 2005
THE GRUDGE
Christopher Young
Varèse Sarabande VSD 6623
42:13 | 8 Tracks