Just Cause

Review aus The Film Music Journal No. 3, 1995

James Newton Howards Filmmusik ist mitunter geprägt von einer gewissen Originalität: INTERSECTION, GRAND CANYON und FRENCH KISS. Die gewählten Titel besitzen eine gewisse Originalität, klingen frisch und trotzdem sind sie mit dem speziellen James Newton Howard Touch ausgestattet. Howards Musik ist durchaus stilistisch erfass- und erkennbar: die Orchestrationen, die Elektronik, seine atmosphärischen Klanggebilde und die emotionellen, packenden Momente sind ein Markenzeichen geworden.

JUST CAUSE, mit Sean Connery und Laurence Fishburne ist also «typisch» James Newton Howard, aber auch nicht mehr. Besonders in den packenden Actiontracks «Bobby Earl in the Elevator» und «Searching for Clues» ist die Nähe zu seinem für einen Oscar nominierten THE FUGITIVE unverkennbar, wenngleich Howard in JUST CAUSE deutlich weniger auf Perkussion gesetzt hat. «Finding the Scimitar» ist vorausahnend und unheimlich, eine Art verhaltene Dramatik à la ALIVE, die den ganzen Score durchzieht, ist spür- und hörbar. Ruhige Tracks und Suspense betonte Stücke werden von Holzbläsern und Streichern dominiert, elektronische Klänge werden wirksam eingesetzt («Read the Signs»).

JUST CAUSE ist keine uninteressante Musik, aber die knappe halbe Stunde, die Varèse hier präsentiert, von atmosphärisch dichter Thrillermusik geprägt und von einem annehmbaren Hauptthema, die die CD wie ein Buchumschlag abrunden, umrahmt («Main Title», «Case Closed»), bietet schlussendlich zu wenig Musik.

Phil  |  1995

JUST CAUSE
James Newton Howard
Varèse Sarabande VSD-5596
30:56 | 13 Tracks