Clash of the Titans (Intrada)

Laurence Rosenthal

Intrada Special Collection 150

CD1: 45:13 / 18 Tracks
CD2: 58:29 / 21 Tracks

Limitiert auf 3000 Stk

Eine der schönsten Überraschungen des auslaufenden 2010 war die Ankündigung einer „Filmversion“ von CLASH OF THE TITANS. Dieser Rosenthal ist mir, seit ich den sympathischen angegrauten Film damals im Kino sah, ans Herz gewachsen. Das 37 Minuten Album war eine hübsche Angelegenheit, auch trotz eines Tracks mit Laurence Oliviers Erzählstimme (The Constellation-End Title) über Rosenthals Musik. Später erschien eine CD von PEG mit 10 Minuten mehr Musik, übrigens verwirrend, da zweimal mit dem selben Tracklisting herausgebracht, aber in der ersten Version war dann wegen rechtlichen Problemen doch nichts mit mehr Musik. Das wurde später korrigiert.

Nun also haben wir die eigentlich „definitive“ Version von Intrada mit insgesamt 90 Minuten Filmmusik und einigen Bonusstücken. Das Hören dieser beiden CDs ergibt ein erstaunlich differenziertes und abwechslungsreicheres Bild dieses romantisierenden, traditionellen Scores, dessen düstere Ecken und Elemente bisher fast verborgen blieben (Argos is Doomed, Argos is Destroyed).

Trotz (oder gerade wegen?) eines Temp Tracks mit Musik von Richard Strauss („Ein Heldenleben!“), mit dem es Rosenthal hier zu tun bekam (bekanntlich keine leichte Aufgabe für einen Komponisten, wenn ihm ein grosser Name aus der „ernsthaften Musik“ gegenüber gestellt wird), ergibt seine Partitur eine der feinsten Fantasymusiken der letzten 30 Jahre, ganz auf der Höhe eines Krull, Dark Crystal & Co.
Insbesondere mit dem London Symphony Orchestra einzuspielen war für Rosenthal auf alle Fälle ein spezielles Zückerchen – bestens nachzuvollziehen natürlich, dass er auf die Frage: „Welches Orchester hättest Du gerne?“ sofort auf das LSO zu sprechen kam.

Angeführt wird Clash of the Titans vom prächtigen, verspielt heldenhaften und korngold-esquen Titelthema für Perseus, der es hier mit mehreren Gegnern und Mitstreitern der griechischen Mythologie zu tun bekommt. Ein Motiv für die griechischen Götter, das auf dem Originalalbum (und auch im Film) abhanden gekommen ist, wird von einem wortlosen, gemischten Chor gegeben: Olympus, Zeus Commands the Gifts etc.. Dieses zu hören verleiht dem Score einen zusätzlichen mystischen Touch. Bekannter vom alten Album her ist dann schon das wunderbar romantische Liebesthema für Perseus und Andromeda, The Lovers, The Farewell.

Ein deutliches mehr an Musik ist nun auch für spektakuläre Momente (und – wie im zweiten Abschnitt angesprochen – den Spannungspassagen) reserviert, allen voran stechen hier Actionstücke wie das famose Medusa Temple/Two Headed Dog, das 6:34 Min. dauernde Medusa, The Head of Thetis/Pegasus in the Net oder das schwermütig dramatische The Lord of the Marsh hervor. Es sind unter anderem diese prächtigen Tracks, die Rosenthals Partitur den zusätzlichen Pfiff geben, der mir beim alten Album immer etwas abhanden gekommen ist. Schliesslich münden diese in die imposanten The Kraken und Clash of the Titans/Andromeda Rescued und führen zu einem fulminanten Abschluss.

Über die Bonustracks kann man wie immer streiten (alternative, originale und LP-Versionen), anhören wird man sie wohl nicht mehr als einmal.

Diese Intrada-Version von Clash of the Titans ist eine ganz, ganz tolle Veröffentlichung und eine wesentliche Ergänzung zum Höhepunkte-Album von vor 30 Jahren. Uneingeschränkte Kaufempfehlung!

Phil, 31.1.2011

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kommentar hinterlassen

Schreib einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .