Une femme française

Review aus The Film Music Journal No. 3, 1995

Dieser Score bildet die zweite Zusammenarbeit mit Régis Wagnier nach INDOCHINE und ist ist nach dem ziemlich misslungenen EXIT TO EDEN eine wahrlich wunderbare Filmmusik, die hauptsächlich in romantischen Gefilden abläuft. Mit Emmanuelle Béart und Daniel Auteuil fein besetzt, erzählt der Film von der während der Kriegswirren 1940 verheirateten Jeanne, die ihren Mann kaum kennenlernen konnte und nun auf dessen Rückkehr aus dem Kriegsgefangenenlager hofft. Nachdem Louis und Jeanne wieder vereint sind, lernt sie den Deutschen Matthias kennen, der ihr nach Indochina folgt, als Louis im dortigen Krieg stationiert wird.

«Le Mariage» eröffnet die CD mit wundervoll gestalteten, kammermusikartig-klassischen Klängen, denen auch «La séparation» untergeordnet ist. Nach mehrmaligem Anhören ist festzustellen, dass UNE FEMME FRANÇAISE bereits nach dem zweiten Stück «J’ai rêvé de vous», dem eigentlichen Hauptthema des Scores, (zum Glück?) nicht ohne die für Patrick Doyle so kennzeichnenden Passagen auskommt. Gerade dieser Track hebt sich durch seine Fröhlichkeit vom Score ab, der ansonsten eher zur Melancholie neigt. Anleihen, ausgerechnet aus NEEDFUL THINGS, sind gerade in den eröffnenden Streicherpartien von «Les 2 frères» und «La rencontre» zu vernehmen.

UNE FEMME FRANÇAISE ist eine klassische, ruhige Komposition, die vornehmlich von Streichern geprägt ist und ein herrliches Hauptthema enthält. Der Hörfluss wird nur durch den etwas merkwürdig platzierten «Mambo», ebenfalls aus Doyles Feder, unterbrochen.

Das liebevoll gestaltete Booklet enthält gute Informationen zum Film, zur Entstehung des Scores und Anmerkungen vom Komponisten.

Phil  |  1995

UNE FEMME FRANÇAISE
Patrick Doyle
Warner
37:50 | 18 Tracks