Zeit für ein bisschen Wohltat für die Ohren? Dann sollte man sich vielleicht Un homme et son chien anhören. Philippe Rombi, dessen zurückhaltende und unterschwellige Art in Filmen François Ozon wie Swimming Pool, Sous le sable oder 5×2 am besten zur Geltung kommt, hat für Françis Huster eine stille, melancholische Komposition geschrieben, die mich in ihrer feingliedrig verspielten, nostalgischen Art ein wenig an ähnliche Motive Ennio Morricones («Theme de Charles») erinnert.
Das Hauptthema, dessen Ingredenzien sich auch mit dem eben erwähnten «Theme de Charles» verbinden lassen, ist der Angelpunkt von Un homme et son chien. Es wird von Rombi immer wieder verwendet, ohne dass man ihm überdrüssig werden würde. Feine Variationen und die diese Themen umgebenden, davon abgeleiteten oder damit verbundenen Motive, fügen sich fliessend in die Partitur ein («Charles et Leila» als Beispiel). Rombis Musik wird hauptsächlich vom Klavier und den Streichern sowie Holzbläsern als zusätzliche Farbe getragen. Er findet im zweiten Teil des Scores auch Platz für mehr Emotionen, lässt Thema und Orchester anschwellen und verschafft seiner Komposition Luft um etwas mehr aus sich heraus zu gehen.
Was man hier zu hören bekommt ist feingliedrige, gefühlvolle Filmmusik mit einem Händchen für wunderbar ausgeführtes Themenmaterial sowie geschmackvollen, nie übertriebenen Orchestrationen. Rombi komponierte eine Musik für Schwerenöter mit einem Hang für’s leichtere Gemüt, dank der Verspieltheit und den Note.
Un homme et son chien ist eine Komposition, die zeigt, wie schön Klavier basierte Filmmusik sein kann, wenn sie meisterhaft und mit viel Gefühl ausgeführt wird.
Es ist ausserdem ein Genuss dem französischen Orchester Bel Arte unter Leitung des Komponisten zuzuhören. Die Klavierstücke spielt Rombi übrigens selber.
Da das Jahr noch kurz ist, mag sich das etwas übertrieben lesen, aber Un homme et son chien ist das Beste was ich 2009 bisher gehört habe (in Sachen aktueller Filmmusik freilich).
UN HOMME ET SON CHIEN Philippe Rombi Ziu Zau 44:48 Min. / 17 Tracks
Schreib einen Kommentar