True Women

Review aus The Film Music Journal No. 12, 1997

TRUE WOMEN ist eine CBS-Miniseries aus dem Jahr 1997 mit Dana Delaney, Angelina Jolie, Julie Carmen, Annabeth Gish und anderen. Sie umspannt fünf Jahrzehnte, in den Revolutionsjahren von Texas beginnend und in den frühen Jahren der Suffragettenbewegung endend. Regie führte die im TV erfahrene Karen Arthur (THE JACKSONS: AN AMERICAN DREAM, 1992).

Bruce Broughton offenbart mit seinem aktuellen Werk einen weiteren fulminanten, sinfonischen Score, versehen mit seiner unverkennbaren Americana-/Western-Handschrift. Broughtons Musik ist vielfältig, von einem noblen Hauptthema umgeben, das in «Main Title» prächtig eingeführt wird. Wie in O PIONEERS! (1992) und SILVERADO (1985) entwickelt die Musik Sehnsucht und Wärme, Abenteuerlust und Dramatik. In Sachen historischem Heimatgefühl scheint der Komponist den idealen Touch für sentimentales Scoring zu besitzen, ohne dabei ins Kitschige zu geraten. Seine Musik bleibt komplex und offenbart auch hier eine Vielzahl von Motiven und Themen, welche nebst dem besonders im ersten Teil des Albums präsenten Hauptthema in Tracks wie «Phermie Joins Sarah», «Barlett’s Sonnet» und «Mattie is Returned» zu hören sind. Düstere Momente verarbeitet Broughton mit gewohnt sicherer Hand («Night Raid», «Passings and Crossings» oder «Barn Fire»).

TRUE WOMEN, mit 74 Minuten auf der CD satt bedacht, ist ein emotional geprägter, gewohnt niveauvoller Score, der möglicherweise jene mehr in den Bann zu ziehen vermag, denen TOMBSTONE (1993) oder SHADOW CONSPIRACY (1997) ein Stück zu actionbetont war.

Phil 1997

 

TRUE WOMEN

Bruce Broughton

Intrada

73:58 Min.
25 Tracks