Review aus The Film Music Journal No. 5/6, 1996
Nach dem Riesenerfolg mit GOLDFINGER (1964) hatte James Bond jetzt seinen festen Platz beim Kinopublikum. So entstand nur ein Jahr später THUNDERBALL (1965). Interessanterweise hatten Barry und Texter Leslie Bricusse vor dem endgültigen Titellied (gesungen von Tom Jones) einen Song mit Titel «Mr.Kiss Kiss Bang Bang» (James Bonds Kosename in Japan!) geschrieben und mit Dionne Warwick aufgenommen.
Barry verwendete, wie gewohnt, Teile des Titelsongs in seinem Score. In letzter Minute entschieden sich die Produzenten für eben jenen Song mit dem Titel des Films, «Thunderball» – mit dem Ergebnis, dass der Score kaum thematische Beziehungen zum schliesslich verwendeten Titelsong aufweist. «Mr. Kiss Kiss Bang Bang» ist am deutlichsten in «Cape Martinique» und «Death of Fiona» zu vernehmen. Die Soundtrack-LP/CD deckte lediglich die Hälfte des im Film verwendeten Scores ab und so fehlen leider die besten Momente, allen voran das Unterwasserfinale und «Death of Largo». So offeriert die offizielle Soundtrack-Auskopplung nur wenig Bemerkenswertes und plätschert, passend zu den vielen langatmigen Unterwasserszenen, mit Suspense-Cues wie «Search for Vulcan» vor sich hin. Da fetzt das abschliessende, instrumentale «Mr. Kiss Kiss Bang Bang» schon deutlich mitreissender durch die Lautsprecher.
2003 erschien die erweiterte Ausgabe bei Capitol/EMI mit 79 Minuten Musik.
Phil | 1996
THUNDERBALL
John Barry
EMI
39:00 | 12 Tracks