Seit David Arnold sich vom Mief Hollywoods gelöst hat, ist von ihm leider nicht mehr allzu viel zu hören. Auch als 007 Komponist wird er momentan nicht mehr benötigt nachdem Thomas Newman letztens einen mehr oder weniger wichtigen Beitrag für die Filmserie leistete. Das Remake ist an sich keines, denn der 1975er The Stepford Wives von Bryan Forbes ist viel düsterer und ernsthafter angedacht, er schlendert im allgemeinen Trend der Mitte Siebziger Paranoia. Filmisch mag das Remake dem Original denn auch nicht das Wasser nie reichen, wenn auch Frank Oz› Werk im ersten Drittel durchaus ein paar nette Ideen zeigt. Es spielen Nicole Kidman, Matthew Broderick, Bette Midler, Christopher Walken und Glenn Close. Kidman und Broderick ziehen nach Stepford um ein neues besseres Leben zu beginnen. Dort stossen sie auf immer mehr Ungereihmtheiten, die schliesslich in einem turbulenten (arg übertriebenen) Finale enden.
Turbulent ging es auch bei David Arnold zu, denn Scott Rudin änderte drei Tage vor den Musikaufnahmen seine Meinung zu Arnolds Score. Arnold blieb nur übrig entweder in 10 Tagen (die Aufnahmen wurden um diese Zeit hinausgeschoben) seine bisherige Kompositionen fast vollständig über den Haufen zu werfen – oder den Hut zu nehmen.
Arnold beginnt mit einem Walzer in „Opening Titles“, ein Frauenchor ist zu hören und so gibt dieses Stück auch die mehr ironische Seite des Films preis, ganz anders als seinerzeit Michael Small beim 70er-Original. Musiklisch ist das ein gelungenes, schmissiges Stück mit Einschlägen des frühen Elfman-Schaffens hie und da. Der gesamten Musik ist eine eher verspielte Stimmung inne, oftmals gar komödiantische Elemente aber auch sentimentalere Stimmungen wie in „The Hospital“ mit Klavier, Harfe und Violinen. Temporeicher wird es im ersten Teil von „Drive to Stepford/Gates of Stepford“ ehe das Hauptthema (wir haben es zuerst in „Opening Titles“ gehört) wieder übernimmt und den Track im 3/4 Takt beschliesst. Der Walzer, stets präsent, ist in seiner rein orchestralen Ausführung im üppigen „Midsummer Walz“ zu hören.
Allgemein kann man sagen Arnold scort vor allem die Fassade des uramerikanischen Örtchens Stepford, in dem alles in guten, ungestörten und glücklichen Bahnen (Glockenspiel, freundliche Klänge) läuft und die Männer auf sonderlichen Wegen die Problematik Frau steuern. Selbst den etwas düstereren Stücken wie „Sara’s House/Exterior SMA“, „Pre-Sneak/Sneaking Around“ oder „Where Are My Children“ (eines der Stücke, die sich vom rest des Scores deutlich unterscheiden) schwingt immer ein Hauch Ironie mit. Die spannenderen Stücke Mitte der Musik reissen nicht vom Hocker, auch hier bleibt das Seichte, Leichte, nie Überfordernde der eingangs zu hörenden Tracks erhalten. Abgeschlossen wird der Score mit der feinen „End Credits Suite“.
Wie der Film unterhält auch Arnolds Beitrag auf meist locker-flockige, selten ernst gemeinte Weise. Es ist nicht Arnolds bester Beitrag einer Filmografie, die furios mit Stargate, Independence Day und Godzilla begann und zu fünf James Bond Abenteuern führte.
2005 erschien bei Arranged Records ein 30-minütiger Auszug von The Stepford Wives. Lala-Land hat diesen nun im Scoresegment um 13 Minuten erweitert und zusätzlich um mehrere Bonus Tracks aufgefüllt (etwas mehr als 16 Minuten).
THE STEPFORD WIVES David Arnold Lala-Land Records 1299 59:55 / 31 Tracks Limitiert auf 1500 Stück
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