The Last Starfighter

Review aus The Film Music Journal No. 7, 1996

Wenn es so etwas wie Gerechtigkeit in der Filmmusik gibt, so stellt sie uns Intrada mit THE LAST STARFIGHTER (1984) nun vor. Nach dem knapp 24 Minuten dauernden Album des fragwürdigen Labels Southern Cross/Label X wünscht uns Douglass Fakes Label mit dieser Neuauflage vorgezogene schöne Weihnachten.

Aufgescheucht von E.T. (1982) und STAR WARS: RETURN OF THE JEDI (1983) versucht sich Nick Castle, der dieses Jahr Bruce Broughton in THE BOY WHO COULD FLY (1986) gut beschäftigte und für ein filmmusikalisches Highlight sorgte, im Science-Fiction Gebiet und lässt einen Videogamer zum Rückgrat der besten «Starfighter» in einem Planetensystem weit, weit weg, in einer anderen Galaxie, werden. Nebst einem eher unbekannten Cast gewann Castle den aufstrebenden Craig Safan als Komponisten für diesen Film, in dem Teile der Raumschlachten erstmals aus dem Computer stammten.

THE LAST STARFIGHTER in dieser Form ist eine der besten more-music-Wiederveröffentlichungen dieses Jahres. Die Pluspunkte des Films wurden oben kurz angetönt: Die für diese Zeit schier unglaublichen Effekte und Safans grossartige, heroische Filmmusik. Das lange Warten auf eine Veröffentlichung, die der Musik gerecht wird, hat nun ein Ende und eines der knackigsten Weltraumthemen bekommen wir endlich in der Langversion zu hören.

Safan komponierte ein Thema, welches er mühelos in den verschiedensten Gefühlslagen des Films einsetzen konnte. So ist es als solider, ohrwurmmässiger Marsch in «Main Title», «Target Practice» oder «Big Victory March» ebenso zu vernehmen wie als sentimental trauriges Stück in «Centauri» oder verträumt in «Alex Dreams». Ein Thema, das einen Score zusammenhalten kann und der einiges an Abwechslung bietet. So setzt Safan etwa das EWI ein, ein elektronisches Blasinstrument, das treffend Centauris Bemühungen auf der Erde einen Söldner anzuwerben sowie dessen Verfolger aus dem All repräsentiert. Sicher, einige Synthesizerpassagen klingen in der heutigen Zeit etwas «dated» und doch ist es Safan zu verdanken, dass er diese meist diskret und oft im Zusammenklang mit dem Orchester einsetzt.

«Death Blossom: Ultimate Weapon», «Beta’s Sacrifice», und «Alex’ First Test» sind tolle Beispiele grossorchestralen Action- und Science-Fiction-Scorings. Dann lassen wir noch das siebeneinhalbminütige, finale «Into the Starscape» erklingen und happy ist die Filmmusikgemeinde über eine von Safans besten Arbeiten.

Mag THE LAST STAR FIGHTER im Gefolge von E.T., STAR WARS und STAR TREK und zweifellos davon inspiriert sein, aber diesen Filmen nicht das Wasser reichen können, Craig Safans Score ist auf alle Fälle nicht zu verachten.

Phil, 1996

THE LAST STARFIGHTER

Intrada

48:40 Min.
11 Tracks