Review aus The Film Music Journal No. 9/10, 1997
Seit FORGET PARIS und THE AMERICAN PRESIDENT im Jahre 1995 war es um Marc Shaiman ruhig geworden, doch nun meldet er sich mit einer durchaus abwechslungsreichen Filmmusik zur Komödie THE FIRST WIVES CLUB (1996) von Hugh Wilson mit dem Trio Goldie Hawn, Diane Keaton und Bette Midler (die geschieden Rache an ihren Ex-Ehemännern planen) zurück, bei dem er sowohl seine komödiantische als auch ironische Seite, die bekannterweise häufig gefragt ist, bestens einbringen konnte.
Während in der ersten Hälfte vor allem sentimentale, traurige und resignierende Klänge überwiegen, bestimmen in der zweiten Hälfte eher dramatische, energische und kämpferische Aspekte die Kompositionen. Dies besonders, wenn das Blech oder die Trommeln Marschfragmente spielen. Ausserdem enthält der Score kein charakteristisches Thema, sondern besteht aus mehreren Motiven (besonders schön „Annie“), die sich immer wieder ablösen. Dadurch ähnelt die Musik stellenweise einem leichteren Durcheinander, wirkt aber nicht chaotisch, weil Marc Shaiman die Melodie nie aus den Augen verliert.
Beeinträchtigt wird der Hörgenuss durch den ärgerlichen Umstand, dass dreizehn Stücke kürzer als zwei Minuten sind, doch dafür wird man mit Booklet-Notizen, für Varese eine Seltenheit, entschädigt.
Patrick | März 1997
THE FIRST WIVES CLUB
Marc Shaiman
Varèse Sarabande
31:14 | 17 Tracks