The Cure

Review aus The Film Music Journal Newsletter No. 4, 1995

THE CURE ist nachlanger, langer Zeit wieder einer jener semi-sinfonischen Filmmusiken à la ON GOLDEN POND wie ich sie von Dave Grusin so liebe. Hach, «First Visit» und «Shopping Cart Ride» mit ihrem Folk behafteten, jazzigen Americana wie es eben nur ein Dave Grusin schreiben kann. Das Hauptmotiv ist in allen Lagen und von einer Vielzahl von Instrumenten gespielt den ganzen Score durch zu vernehmen, wobei bei mir noch immer die von Grusin selbst und Ralph Grierson auf dem Piano interpretierten Variationen das Hörherz höher schlagen lassen – und hört Euch an wie der Mann mit der Perkussion umgeht: «Gathering Leaves».

Traditionellere, orchestrale Cues wie «Going Home», «Bedtime/Bad Changes» und «A Million Light Years» wägen den leichtfüssigen, jazzigen (auch bluesigen) Stil des Grossteils des Scores mit sentimentalen, gefühlvollen Momenten auf. Allgemein wird das Album ab der Mitte schwerer und düsterer («Requiem» und andere). Die Orchesterbesetzung beschränkt sich auf Streicher und Holzbläser plus Schlagwerk und Klavier.

THE CURE ist ein gelungener Score, der doch einige Erinnerungen an gute alte THE HEART IS A LONELY HUNTER und ON GOLDEN POND Zeiten zu erwecken vermochte. Ich wünschte mir mehr Scores von Dave Grusin in dieser Richtung, bei aller Liebe für den knackigen THE FIRM oder THE FABULOUS BAKER BOYS.

Phil  |  1995

THE CURE
Dave Grusin
GRP 98282
43:51 | 18 Tracks