Review aus The Film Music Journal Newsletter No. 4, 1995
THE COWBOYS ist in der vorliegenden Version zum ersten Mal offiziell erhältlich. Ähnlich des Bootleg Albums ist es knappe 30 Minuten lang, basierend auf der Session vom November 1971. Eine sehr schöne, frühe Arbeit von Mr. Williams, welches sich vor allem durch seine Spritzigkeit und Freude am Spiel auszeichnet. Erinnert bereits ein wenig an JAWS und
SUPERMAN -THE MOTION PICTURE. Auch ein Stück, welches quasi ausgegraben wurde, kann auf dem Album gefunden werden, nämlich die «Overture», welche (so der Varèse üblich spärliche Einlagetext) für die Konzert-Suite benutzt wurde (siehe. auch das Album BY REQUEST… mit dem Boston Pops). Ein wirklich angenehmes Album voll von kleinen feinen Stücken wie «Crazy Alice» oder etwa «Alternate Main Title» und «A Sad Day». Nicht nur
für John Williams Freunde, sondern auch für alle anderen Liebhaber von Filmmusik. Das hervorragende Cover von Bob Peak rundet dieses Paket angenehm ab.
THE REIVERS wurde ziemlich genau zwei Jahre früher aufgenommen, nämlich 1969 anlässlich einer Dezember Session. Auch hier ist einer der Einflüsse von John Williams zu spüren: Aaron Copland. Vielleicht noch nicht ganz so ausgereift wie THE COWBOYS bietet THE REIVERS doch in einem ähnlich kurzen Rahmen von etwas über 30 Minuten einen verspielten Williams an – einen Williams, der auf sanfte und einfache Art und Weise ein herzliches Netz spannt, welches nicht nur während dem Film auf den Zuschauer wirkt. Ein bisher unveröffentlichter Track wurde übrigens dem Album beigefügt, wie vorher auf LP erhältlich gewesen.
Vielleicht ist es gerade bei THE REIVERS empfohlen, falls überhaupt, ein paar Minuten reinzuhören, da doch einige Zeit zwischen dem vorliegenden Album und späteren Arbeiten wie etwa FAR AND AWAY liegt. Jedoch in jedem Fall ein interessanter Titel im Frühwerk von Mr. Williams, mit Sicherheit ein Iohnenderer Kauf als beispielsweise FITZWILLY!
THE COWBOYS
John Williams
Varese VSD-5540
THE REIVERS
John Williams
Legacy/Columbia CK66130