Tarzan (2013)

Tarzans neuestes Abenteuer, in Computergrafik und 3D, wurde wie schon Konferenz der Tiere in Deutschland produziert. Tarzan 2013 ist in der Tat einer der meistverfilmten Charaktere der Filmwelt, denken wir nur an Johnny Weissmullers unzählige Auftritte, ja selbst „Old Shatterhand“ Lex Barker zog den Lendenschurz an, 80er Sexgöttin Bo Derek spielte gar einmal die Jane und der eindrücklichste Tarzan bisher hiess Greystoke. Erfolgreichste Verfilmung war allerdings die animierte Disneyadaption von 1999, der sogar ein „live action“ Musical folgte.
Dieses neue von Constantin vertriebene Abenteuer ist bei der Kritik auf wenig Gegenliebe gestossen, so schreibt der Hollywood Reporter: „Its human characters — and that includes the Apeman himself — leave much to be desired, while a plot piling sci-fi elements onto what’s already a pretty far-fetched scenario results in an action-packed, head-pounding safari with little staying power“.

Wie damals bei Konferenz der Tiere steuert auch hier David Newman die Musik bei. Der demnächst 60 jährige Amerikaner hat sich spätestens mit Ice Age einen Namen im Genre der Animationsfilme gemacht.

Seine Musik für Tarzan ist geschrieben für Orchester. Wogende Melodien, verspielte Momente („Tarzan Wakes Up“), poppige Arrangements („Growing Up“), Actionmomente mit vorantreibendem Rhythmen durchsetzt. Es ist nicht der traditionelle David Newman, den wir aus The Phantom oder Hoffa kennen, in denen er mit einprägsamen Themen und Dramatik umzugehen weiss. Was wir in Tarzan hören, ist up-to-date und unterscheidet sich im Grossen und Ganzen recht wenig von vielem, was in der aktuellen Phase aus Hollywood kommt. Soll heissen: Hier haben wir einen von Constantin produzierten Animationsfilm unter der Regie eines Deutschen (Reinhald Klooss), der so klingt, als käme er aus Übersee. Das ist ja an sich nichts schlechtes und hätte vielleicht vor 30 Jahren so manches Hörerherz aufmerksam gemacht, aber es ist heute, so wie sich die Filmmusiksituation Hollywood 2014 darstellt, eben auch nichts Originelles und Einprägendes. Die durchgehend fast gleich bleibende Lautstärke der Musik ist ein weiteres Indiz heutiger Zeit und sie ist auch bei Tarzan 2013 präsent.

Was Tarzan fehlt, ist die musikalische Eigenständigkeit, die David Newman durchaus auszuführen im Stande wäre, etwas was sich vom Einheitsbrei abheben würde, die aber von den Machern so wohl nicht gefragt war. Schade.

Phil, 24.2.2014

 

TARZAN (2013)

David Newman

Koenigskinder 14119

25 Tracks

 

 

 

 

 

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