La storie di vita e malavita / San Babila ore 20…

Review aus The Film Music Journal No. 19, 1999

LA STORIE DI VITA E MALAVITA wurde 1975 von Carlo Lizzani gedreht, wobei der deutsche Verleihtitel «Strassenmädchen-Report» lautet. Bereits auf der CD ENDLESS GAME wurde der Titeltrack veröffentlich.

Skurril und witzig. Die Blockflöte interpretiert zu Mandolinenklängen ein wunderbares, einfühlsames Thema in «Sotto controllo». Wie auf dem Jahrmarkt wird «Polizia in allarme» heruntergeleiert, wie ein Drehorgelmotiv, hämmernd und rustikal. «Malavita» bringt erneut das Blockflötenmotiv und mit «Storie vili» – das erneut das skurril-witzige Jahrmarkt-Thema aufwirft – schliesst der erste Teil der CD.

Ein Jahr später schuf Morricone den Soundtrack zu SAN BABILA ORE 20: UN DELITTO INUTILE, vom gleichen Regisseur gedreht. Mit trägen und schleppenden Jazzklängen hat Morricone das Titelstück unterlegt, was ihm hervorragend gelungen ist. Cha-Cha-Rhythmen verwendet er in «Un delitto inutile», Musik für die laue Sommerabend-Gartenparty. «Ore 22» kommt etwas nervöser daher, dauert über zehn Minuten, verschiedene Rhythmen duellieren sich, Stimmungen wechseln – vielleicht nicht das Richtige für die Sommerparty. Abschliessend erklingt «Ore 24: Al Night», schummrig-schmierige Barmusik, locker und gekonnt umgesetzt von Morricone.

Zwei wenig bekannte Filme mit Morricone-Klängen, deren Soundtracks mir jedoch Spass machen.

Andreas Schweizer  |  1999

LA STORIE DI VITA E MALAVITA /
SAN BABILA ORE 20: UN DELITTO INUTILE

Ennio Morricone

Screen Trax

50:00 | 14 Tracks