Star Trek: Insurrection (expanded)

Das dritte Kinoabenteuer der Next Generation Crew führte die Enteprise, Picard, Ryker & Co. zu den Ba’ku, die friedliebend in einem scheinbaren Jungbrunnen leben. Das ruft natürlich gewisse Neider auf den Plan, allen voran die Rasse der Son’a, die unter schmerzlich sichtbaren Veränderung, insbesondere der Gesichtshaut, leiden. Doch es steckt mehr als nur Eigennutz dahinter und die Enterprise muss dieses Mal abseits der Sternenflottendoktrin Hilfe leisten.

1998 erschien eine knapp 43minütige Scheibe, viel zu wenig, als dass dem Goldsmith-Fan wirklich das Herz frohlockte. Nun sind es abzüglich der Bonustracks deren 72 Minuten und, so kann man kurz und bündig sagen, ein deutlich hörbares Mehr an Actionmusik was der Musik als Hörerlebnis absolut gut tut!

Star Trek: Insurrection beginnt in nostalgischer Weise mit dem TV-Motiv von Alexandre Courage und Goldsmiths The Motion Picture Thema, letzterem aber nur dezent. Danach folgt das sanfte und gefühlvolle Thema für die Ba’ku ehe Datas Aussetzer mit pfeffriger Actionmusik unterlegt wird (durchaus militärisch geprägt), das alles in „Bak’u Village“, welches sich vom alten Album nicht unterscheidet. Das Bak’u Thema ist desöfteren und in verschiedenen „Grössen“ zu vernehmen, so etwa im wunderbaren „How Old Are You/New Sight“ oder in „Growing Up“ und im Abschluss von „The Healing Process (original version)“.
In „Come Out“ ist das Motiv der bösen Son’a zu hören: Schwere, stampfende Rhythmen, Blech für deren Motiv und auffällige Synthesizerklänge. In „The Drones Attack“, mit dem das letzte, pfundige Drittel der CD so richtig beginnt, dominiert es ebenfalls das Geschehen, alternierend mit dem militaristischen Motiv, hier wiederum mit den für jene Zeit bei Goldsmith typischen, scharfen Einwürfen des Orchesters. Es geht nahtlos weiter in Goldsmiths beliebten Rhythmuswechseln in „The Ryker Maneuver“ (auch auf dem alten Album zu hören). Goldsmith erinnert öfter an sein Motiv für „V’yger“ aus Star Trek-The Motion Picture (u.a. in „The Healing Process“).

Ein interessantes, weil recht komplexes Stück, das zunächst eher leichtfüssig beginnt und dann immer dramatischer wird, ist „The Holodeck“ – es erfährt hier seine Premiere. Ebenfalls neu ist das kurze, aber fantastische „Lost Ship/Prepare the Ship“ mit zu Beginn donnernder Action, kontrastiert vom danach folgenden „As Long As We Can“.

Gebuchdeckelt, ehe die Bonus Tracks folgen, bei denen es sich um alternative Stücke handelt, wird die CD natürlich mit „End Credits“ (zum ersten Mal ist hier Goldsmiths Star Trek Thema in voller Blüte zu hören), in welchem das Bak’u Thema in all seiner Ausführlichkeit genossen werden kann.

Eigentlich ist es einfach: Ja, die neue GNP Crescendo ersetzt eindeutig die alte Scheibe, wobei ein „wieso nicht gleich so?“ erlaubt sein muss – vor allem wenn es sich um das ein und selbe Label handelt. Immerhin „durfte“ man 15 Jahre darauf warten, wo andere schon innert Kürze das „Original“ mit der „definitiven Edition“ aus dem Weg geräumt haben… (siehe Giacchinos Star Trek). Obwohl Goldsmith im Booklet zitiert wird mit „I think this film is a more romantic film than any of the others have been“, sind es nebst dem feinen, romantischen und erfischenden Bak’u Thema die Actionplätze, die die lange CD besonders reizvoll machen. Wer das nicht unbedingt haben muss, der kann durchaus bei der 43 Minuten Kurzvariante von 1998 bleiben.

Phil, 2.9.2013

 

STAR TREK: INSURRECTION

Expanded Collector's Edition

Jerry Goldsmith

GNP Crescendo 8082

79:02 / 25 Tracks

 

 

 

 

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