Shaken and Stirred

Review aus The Film Music Journal No. 13/14, 1998

Keine allzu grossen Lobeshymnen hingegen vermag Arnolds Songcompilation SHAKEN AND STIRRED hervorzurufen. Für die einen, die sich kaum von den originalen, meist mit Orchesterarrangements unterlegten, eher traditionellen Songs trennen können, werden «All Time High» oder «Live and Let Die» für wenig Freude sorgen. Für die eher offenen Gemüter könnten die Beats in «Diamonds Are Forever» und «Thunderball» wohlwollend entgegen genommen werden. Mir persönlich liegen Arnolds Adaptionen mit einem gewissen Orchesteranteil jedenfalls um einiges mehr als die grässlich misslungenen Techno&House Experimente von «Space March» und «The James Bond Theme».

Die eben erwähnten «Diamonds» und «Thunderball», aber auch ein «Moonraker» oder «We Have Allthe Time in the World» kommen um Längen besser an. Sicher sind alle Stücke auf SHAKEN AND STIRRED recht gewöhnugsbedürftig. Mich würde interessieren, wie das Album bei Nichtfilmmusikern ankommt.

Die Mutter aller Bondsongs, «Goldfinger», fand leider, aus welchen Gründen auch immer, keinen Platz auf diesem Album – was man vielleicht, im Sinne von Shirley Bassey auch als positiv werten könnte, wer weiss? Ebenso wenig kamen neuere Bondsongs wie «A View to a Kill», «Licence to Kill» oder «Goldeneye» zum Zug. Verständlich, da Arnold von einer Wiederbelebung des klassischen Titelsongs der 007-Reihe spricht. Angekündigt war ja dereinst auch eine Coverversion der isländischen Sängerin Björk, leider wurde daraus nichts.

Meine Wenigkeit gibt sich doch lieber dem neuen Scorealbum zu TOMORROW NEVER DIES hin oder lauscht den vertrauten Klassikern aus Bond-Land!

Phil  |  1998

SHAKEN AND STIRRED 
The David Arnold James Bond Project
various
East West
52:41 Min. | 11 Tracks