Review aus The Film Music Journal No. 9/10, 1997
F. Gary Grays Film, der erst 1995 mit FRIDAY seinen Erstling hingelegt hat, versammelt für diesen Actionfilm Jada Pinkett, Queen Latifah, Vivivace A. Fox und Kimberly Elise. Die Vier planen einen Bankraub, wobei jede ihren eigenen Grund dazu hat – ganz allgemein aber soll es ihnen und ihren Familien einfach besser gehen. Bald ist ihnen das LAPD auf der Spur und schliesslich geht ihnen auch noch die gesammelte Beute abhanden. Grays Film stand dem 9 Mio. Dollar Budget ein weltweites Einspielergebnis von 41 Mio. Dollar gegenüber, durchaus ein Erfolg also.
Rund 26 Minuten Score befinden sich nebst zwei Songs vom Komponisten selber (2x «Up Against the Wind» – einmal als Reprise 1 Minute länger) auf dieser CD.
SET IT OFF (1996) ist durch und durch Actionmusik mit Anleihen an die gute alte Zeit anfangs der 70er Jahre mit unvergesslichen Lalo Schifrin Musiken zu BULLIT (1969) oder DIRTY HARRY (1971). Young verbindet moderne Synthesizer mit dem Orchester, addiert jazzige Saxophone, perkussive Rhythmen und bluesig angehauchten, wortlosen Gesang. Gelungen sind die Spannungstracks «Hell Blowin Hard», «Rota Rooter» und «Flame on Fire» mit ihren deftigen, punktuell gesetzten Blechbläsern. In «Four-One» präsentiert Young ein sanftes, schwermütig wirkendes Thema für Streicher und Sologitarre. Nostalgisch und jazzig rau wird es in «Balboa Blood» mit Sopransax, Marimbas, akustischem Bass und E-Gitarre.
SET IT OFF ist in ihrer Kürze eine mitreissende und hörenswerte CD, die stellenweise an Youngs Arbeiten wie HEAD ABOVE WATER (1996) und SPARKLE ROAD erinnert, sich aber wohltuend von Blockbuster-Actionarbeiten wie SPEED (1994) oder THE ROCK (1996) unterscheidet. Actionfans dürften an der CD trotz der Kürze durchaus Gefallen finden.
Phil, 1997
SET IT OFF
Christopher Young
Varèse Sarabande
34:30 Min.
12 Tracks