Review aus The Film Music Journal No. 13/14, 1998
Wer erst zu Beginn der achtziger Jahre geboren wurde, verbindet möglicherweise mit dem Namen «Anwar EI Sadat» nicht allzuviel. Ältere erinnern sich jedoch an den schillernden Ägypter, der in den siebziger Jahren gemeinsam mit führenden Politikern Israels und der USA um den – bekanntlicherweise noch immer vor sich hindümpelnden – Friedensprozeß bemüht war. Um so furchtbarer dann 1981 seine Ermordung durch fanatische Gegner.
Die Verfilmung von Sadats Lebensgeschichte ist noch nicht in deutschsprachigen Landen angekommen, wohl aber die von Branchen-Ikonen wie Ford A. Thaxton und Luc Van de Ven produzierte Promo-CD mit der Filmmusik Charles Bernsteins, dessen Konterfei – eine seltsame Mischung der beiden Tiefseeforscher Jacques Cousteau und Hans Hass – nebst ein paar Details zur Karriere zwischen den Bookletdeckeln plaziert wurde. Wer von der Promo-Flut ermüdet ist und sich fragt, ob er wirklich jede derartige Veröffentlichung mitnehmen muß, dem sei gesagt, daß er sich nichts vertut, wenn er dieseCD ausläßt, angesichts des vergleichsweise moderaten Preises aber auch nichts falsch macht, falls er zugreift.
Die solide, nur selten packende Komposition wartet mit einem ab und an großen Orchester auf, verläßt sich aber zwischendurch auch auf «arabisierende» Einlagen für entsprechendes Instrumentarium. Das elegische Hauptthema schaut aber immer mal wieder vorbei und sorgt dafür, daß die vierzig Minuten zu einem passablen Hörerlebnis geraten.
Matthias | 1998
SADAT
Charles Bernstein
Promo
41:33 | 20 Tracks