Lustig. Mit dieser CD kommt das damalige 80er Feeling, das die LP gut spüren liess als sie einst bei mir eintraf, gleich wieder auf. Zuerst dieses schöne Trompetenthema mit den glasklaren Streichern, dem elektronischen Beiwerk und Schlagzeug Marke Simmonsdrums. Hübsch, dachte man.
Was danach folgte war allerdings eher ernüchternd. Ähnlich beim Film, der nach dem Titelspann und der Eröffnungssequenz eigentlich nur noch Talfahrt zeigt. So recht ernst nehmen kann man das Ganze sowieso nicht und auch die Chemie zwischen Burt Reynolds und Liza Minelli stimmt mal mehr, mal weniger; das Duo ist dennoch mit das beste am Film.
Im Reigen ihrer inzwischen unzähligen Veröffentlichung machen sich Goldsmith und Horner bei Intrada immer gut, insbesondere wenn es mal, wie in diesem Falle, eine 3000er Edition ist, die nicht gleich innert 12 Stunden weg ist. Für Rent-a-Cop hatte Intrada noch zusätzliche Minuten Musik im Köcher, so dass nun 44 Minuten Score geboten werden und zusätzlich drei Bonus Tracks, die man aber nicht wirklich gebraucht hätte.
Die Zweiteilung in Action und Hauptthema, wie eingangs erwähnt, bleibt dem Hörer während den ganzen 44 Minuten treu. Insbesondere sein Thema für Trompete, das urbanes Feeling mit Romantik und etwas „einsamer Wolf“ (Reynolds spielt einen Cop, der seinen Job verliert und zum Einzelgänger wird -> Lonely Cop) paart, holt Goldsmith desöfteren hervor, ohne allzu grosse Variationen allerdings (eine der gelungensten ist sicher das mit seinem schweren E-Bass mehr in Richtung Funk gehende The Station). Wäre es nicht so gelungen, es könnte einem fast zu viel werden.
Schaut man sich das Spannungsmaterial etwas genauer an, bzw. hört man etwas genauer hin, so gibt es durchaus den ein oder anderen Track, der mächtig Bumms hat und der durchaus Spass macht: Russian Roulette, This is the Guy und Freeze/Flash Bomb. An die grossen Actionstücke aus der Feder Goldsmiths reichen diese freilich bei weitem nicht heran.
Die meisten der Stücke können ihren Enstehungszeitraumen kaum verbergen: Bei Russian Roulette fühlt man sich mit dem typischen Simmonsgepfunde und dem unvermeidbaren 7/8 Rhythmus sofort an Link erinnert, ebenso die Synthesizersounds (hier ist auch etwas Leviathan (1989) heraus zu hören).
Mich würde übrigens reizen das Rent-a-Cop Thema mal von einem richtigen Schlagzeug begleitet zu hören! Das dürfte durchaus etwas haben.
Anders als so manche CDs des Labels gibt es von Rent-a-Cop nach wie vor genügend Exemplare auf dem Markt, 3000 Stück wurden gepresst. Die Frage ob man sich, besitzt man bereits die erste, kürzere Pressung, diese neue CD erneut zulegen soll, ist vielleicht wie folgt zu beantworten: Für beinharte Goldsmithianer, ja, immerhin haben wir hier den ganzen Score und erst noch in chronologischer Abfolge. Musikalisch gesehen hält diese CD aber nicht viel mehr bereit, so dass man sich, hängt man nicht an jedem Fitzelchen, das der Komponist geschrieben hat, problemlos mit der alten CD/LP begnügen kann – auch wenn man sie kaum mehr hervorholt.
RENT-A-COP Jerry Goldsmith Intrada Special Collection Volume 108 51:31 Min. / 22 Tracks
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