The Red Pony (Bootleg)

Review aus The Film Music Journal No. 16, 1998

THE RED PONY ist ein TV-Western aus dem Jahr 1973, der bereits 1949 mit Robert Mitchum und Myrna Loy sowie einer Musik von Aaron Copland verfilmt wurde. Hier nun spielen Henry Fonda, Maureen O’Hara und Ben Johnson, Regie führte Robert Totten. Jerry Goldsmith, der in dieser für Filmkomponisten nicht einfachen Zeit mehrere Male zum TV zurückfand, das er aus seinen Anfangsjahren bestens kannte, schrieb eine delikate, fein gestaltete Westernmusik, wobei THE RED PONY im Gegensatz zu anderen Scores des Komponisten für dieses Genre fast gänzlich ohne Suspensemomente auskommt.

Goldsmith gestaltete seinen Score für ein kleines Ensemble und setzt auf vielerlei Soloeinlagen von Querflöte, Oboe, Klarinette, Trompete aber auch Gitarre, Akkordeon und Klavier kommen zu Gehör. Das nicht übermässig gross erscheinende Streicherensemble setzt er zumeist als Bauch und Boden seiner Musik ein und erlaubt ihm dabei nur wenig melodische Tätigkeit. THE RED PONY ist ein kleiner Score ohne Schmalz und ohne allzu hohe Ansprüche, es sind die Feinheiten, die diese Komposition schliesslich ausmachen. Als viertelstündigen «Bonustrack» ist auf diesem als Bootleg erschienenen Tonträger Goldsmiths «Prologue» aus THE AGONY AND THE ECSTASY, dirigiert von Lionel Newman enthalten, es scheint sich hier also um die Originaleinspielung zu handeln. Goldsmith selbst hat vor einiger Zeit dieses Stück mit dem London Symphony Orchestra neu eingespielt, zusammen mit RIO CONCHOS (Intrada).

Die Tonqualität der CD ist für ein Bootleg recht befriedigend, die Aufmachung hingegen wie bei Bootlegs gewohnt, dürftig, ausserdem prägen Schreibfehler Cover und die knappen Liner Notes.

2012 veröffentlichte Varèse Sarabande als Club-CD den 50 minütigen Score limitiert auf 3000 Stück.

Phil 1998

 

THE RED PONY

Bootleg

Jerry Goldsmith

55:51
16 Tracks