Red Heat

Review aus The Film Music Journal No. 13/14, 1998

1988 entstanden, bildet RED HEAT, von Genrespezialist Walter Hill inszeniert, fast Grundlage für Perestroika im Polizeiwesen. Arnold Schwarzenegger kommt in den USA als sowjetischer Polizist einem scheinbar unfähigen, amerikanischen Cop zu Hilfe. Wie immer, Arnie spielt Arnie, Klischee bleibt Klischee. Ihm zur Seite gestellt wurde James Belushi, in anderen Rollen sind Peter Boyle und als Bösewicht Ed O’Ross zu sehen. Trotzdem war der Film einigermassen unterhaltsam und insbesondere, neben den Verständigungsproblemen, die Verfolgungsjagd mit dem Bus war eines der Highlights dieses Buddy-Actioners. Immerhin fällt hier Schwarzeneggers Ursprungssprache weniger auf als in anderen Filmen. Geholfen hat es dem Einspielergebnis damals aber kaum, in den USA schauten lediglich 35 Mio. US-Dollars heraus, erfolgreicher war der Film auf dem Videomarkt.

James Horners Musik beginnt (und schliesst) zwar mit einer traditionell russisch anmutenden Hymne für Chor und Orchester (wobei ich irgendwie das Wort «Philosophy» ständig zu hören glaube…), wandelt sich jedoch schnell in die bekannten freejazz rockigen Rhythmen für Saxophon, Drums, Synthie, Steeldrums und Bass, die ähnlich jenen aus 48 HRS. sind. Auch Verwandtschaften zu GORKY PARK sind dann und wann vorhanden (zufälligerweise spielt auch dieser Film, wenigstens zu Beginn, in russischen Thriller-Gefilden).

Eher etwas langatmig fallen Horners Passagen für das Spannende, eben die suspenseträchtigen Momente aus. Die schnelleren, betont actionlastigen Stücke hingegen, gehen schon zünftig ab – wer diese Art des damalig urbanen Actionscorings mag, wird sich hier durchaus wohl fühlen. Sicher kein Meilenstein des Genres, zweifellos aber mit einigen unterhaltenden Momenten versehen – aussergewöhnlich allemal: Speziell und haften bleibend, ist das Sandwichverfahren mit den so andersartigen Titelstücken.

Horner Fans warten bis heute vergeblich auf eine verlängerte RED HEAT Ausgabe.

Phil  |  1998

RED HEAT
James Horner
Virgin CDV2558
43:15 | 9 Tracks