Review aus The Film Music Journal No. 25, 2001
Ein Lebenszeichen (so der deutsche Verleihtitel) von Danny Elfman Und was für eines! Für den neuen Film von Taylor Hackford mit Russell Crowe und Meg Ryan schuf Tim Burtons Hauskomponist (demnächst für die Neuverfilmung von PLANET OF THE APES) einen aufregenden Scoremix aus Orchester und Percussion.
Schon im «Main Title» macht Elfman klar, dass er keine Spielchen treibt. Selten habe ich in letzter Zeit ein derart rhythmisch stark aufgebautes Hauptthema gehört. Es erinnert in einigen Passagen stark an seinen Score zu MISSION: IMPOSSIBLE und auch ein wenig von MARS ATTACKS (allerdings nur die ernsteren Passagen) kann man da heraushören. Nach diesem fulminanten Auftakt geht es in «» unaufhaltsam weiter. Hier klingen auch erstmals ethnische, soll heißen lateinamerikanische Klänge an, die eindeutig auf Goldsmiths UNDER FIRE anspielen. Elfman goes Goldsmith? Nein, das nicht (zum Glück), Elfman bleibt Elfman.
Ein wenig ruhiger wird es in «Plane To Catch» und «Alice Breaks Down». Aber auch hier lauert immer das Hauptthema bedrohlich im Hintergrund, die sehr zerbrechliche Situation zu kippen (und wer den Film gesehen hat, weiß, was ich meine). Nach zwei etwas unausgeglichenen Stücken («Bullet in the Head» und «The Miscarriage»), setzt in «Escape» wieder die volle Percussion ähnlich wie im «Main Title» ein. In The Rescue dominieren Flöten und Percussion, die die Umgebung des lateinamerikanischen Urwalds noch zusätzlich verstärken. Das Finale setzt thematisch am Ende des vorherigen Tracks an und durchläuft danach sozusagen nochmals alle musikalischen Stationen des Films. Und schon ist die CD zu Ende, 30 Minuten sind rum, so kurz kam es mir noch nie vor, aber zum GIück ist die Musik mehrfach hörbar.
Also, nicht verzagen, einfach noch mal von vorne. Wem Elfmans Score zu MISSION: IMPOSSIBLE gefallen hat, der wird mit PROOF OF LIFE nicht unglücklich sein, auch wenn sie ruhig ein wenig länger hätte sein können.
Uwe | 2001
PROOF OF LIFE
Danny Elfman
Varèse Sarabande
30:08 | 9 Tracks