Panic Room

Review aus The Film Music Journal No. 29, 2002

Mit gerade mal 30 Minuten Musik kann dieses Album sicher nur einen etwas besseren Überblick über Shores Musik zu PANIC ROOM bieten. Aber der ist auch schon recht ordentlich, denn das ist Shore, wie wir ihn kennen und mögen. Harte, einsilbige Klangattacken sowohl der Blechbläser, als auch des gesamten Orchesters finden sich genauso (besonders gutes Beispiel: Track 2 „Caution-Flammable“), wie düster bedrohliche und klaustrophobische Klangteppiche, mal mit sphärischen Hörnern, mal mit flirrenden Streichern. Ruhige Momente gönnt dieses Album dem Zuhörer nicht. Eine halbe Stunde Spannung pur disqualifizieren diesen Soundtrack als dezente Berieselung während eines gemütlichen Abendessens. Wie schon des öfteren verzichtet Shore auf ein durchgehendes oder gar eingehendes Thema und konzentriert sich stattdessen auf das Knüpfen eines subtilen und eindringlichen Klanggewebes, das sich zumindest auf der CD insofern als sehr homogen darstellt, als dass die Spannung, wie schon erwähnt, auf einem permanent hohen Niveau gehalten wird und es kaum Stimmungsschwankungen gibt.

Sicher wäre ein vollständigeres Album aussagekräftiger und in der Lage, einen besseren Gesamteindruck zu hinterlassen. Wer aber zu Shores Klangwelten Zugang findet, wird auch hieran schon seine Freude haben. Ansonsten gilt: nichts für sonnige Gemüter!

Klaus  |  2002

 

PANIC ROOM

Howard Shore

Varèse VSD-6346

30:11 | 9 Tracks