Nach Winged Migration (Le peuple migrateur / Nomaden der Lüfte – Das Geheimnis der Zugvögel) hat Bruno Coulais die Musik zu einem weiteren Dokumentarfilm der beiden Franzosen Jacques Cluzaud und Jacques Perrin geschrieben.
Diesmal sind die beiden französischen Regisseure von den luftigen Höhen, während der etwa 4-jährigen Dreharbeiten mit etwa 75 Tauchgängen bei 54 Tauchplätzen, in die rauschenden Wogen der 7 Weltmeere eingetaucht und haben dabei spektakuläre (Breitwand-)Bilder der Bewohner des teilweise immer noch ziemlich unbekannten Bereiches unseres Planeten auf die Leinwand gebracht, die die Zuschauer nicht nur zum Staunen, sondern sie auch anregen sollen den Meeresbewohnern und derem einzigartigen Lebensraum, sowie unserer Umwelt generell etwas mehr Ehrfurcht und Respekt entgegenzubringen.
Der französische Komponist, bekannt für seine unterschiedlichen, zum Teil auch exotischen Scores von einer großen (multinationalen) Stilbreite zu Microcosmos, Himalaya, Les rivières pourpres undLes Choristes u.a., komponierte diesmal eine wahrhaft ansprechende, vor allem aber klassisch orientierte Filmmusik.
Dieser Rezension lag eine Promotion CD(-R) des Komponisten zugrunde, die etwas von der offiziellen CD – nicht nur bei der geänderten Trackreihenfolge – abweicht. Sie ist um etwa 3 Minuten länger, hat 4 orchestrale Cuts mehr, dafür fehlt der Song Ocean Will Be(06:03) gesungen von Gabriel Yacoub. Neu und bisher unveröffentlich, nichtsdestotrotz sehr hörenswert sind die Mixes: Antarctique (02:51), Arctique (01:42); Danses (02:58); und Who are We (01:47), die neben Les Massacres (05:26) und La cavalerie des dauphins (02:27) – wunderbar, langsame chorale Musik vollkomen konträr zu den weniger schönen Momenten im Film – ein wenig martialische und nicht ganz so ruhige Kompositionen präsentieren und zu den besten Tracks dieser CD gehören.
Coulais hat versucht sowohl die sanften, als auch die wilden Wogen des Meeres mit Hilfe des klassischen Orchesters, getragen von Streichern und Blechbläsern, musikalisch abzubilden. Dabei kommt es zu ganz leichten Anklängen an Ravels Bolero am Anfang von La danse de delphine oder zu Smetanas Moldau im Cue Cavaliere sous la mer bzw. zur eher verspielten Melodie mit Harfe, Oboe und Glockenspiel wie in Récitif de nature oder zu traurigen Soloviolinenklängen (Laurent Korcia) wie im Track Á l’aventure und Disparus.
Einige Cues sind eher kammermusikalisch angelegt, wie Le nouvel océan, bzw. solistisch wie das Harfensolo (Marielle Nordmann) in Le festin des découverts oder das wunderschöne Oboensolo in La danse de delphine. Ganz nett auch der Einfall der begleitenden Kinderstimme zur Harfe im Track Étranges créatures.
Es ist wirklich schwer sich dieser angenehm klingenden musikalischen Untermalung des Films zu entziehen, denn sie ist zumeist sehr beruhigend und melodiös – wenn auch nicht in jedem Fall leicht mitsummbar.
OCÉANS Bruno Coulais Composer Promo / Columbia 88697642062 CD1: 63:50 Min. / 23 Tracks CD2: 60:56 Min. / 21 Tracks
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