Ninfa Plebea

Review aus The Film Music Journal No. 9/10, 1997

Die Geschichte dieses Lina Wertmüller Films spielt irgendwo im südlichen Italien, dazu hat Morricone einen einfachen, verhaltenen und unkomplizierten Score geschrieben, voll ländlichem Charme und Tanzrhythmen.

Die Flöte – das dominierende Instrument dieser Musik – intoniert gleich zu Beginn in «Una Favola» das Hauptthema, begleitet von einer unablässig perlenden Sechzehntel-Bewegung, die in «Insieme Nel Bosco» in einem Wechselspiel der Streicher vordergründig auch wieder anzutreffen ist. «Tango a due Nel Bosco» beginnt währschaft und lüpfig, die Instrumentierung einfach, wobei zum Schluss noch ein Saxophon dem Tango zu einen schmierig-schönen Abschluss verhilft. Das Titelstück «Ninfa Plebea» ist purer Morricone: Über einen sanft-wogenden Streicherteppich weben Flöte, Oboe und Viola ihr Hauptthema. Bellissimo! In «Serena Tristezza» dominiert der traurig klagende Klang einer Blockflöte. Kaum verhallt, setzt die äusserst witzige Nummer «Verso Casa» ein, wo erneut – in variierter Form – das Sechzehntel-Thema Verwendung findet. Einzig der Track «Allo Sbando» bringt Unruhe in den Score, chaotisch und wirr duellieren sich Holz- und Blechbläser. Doch wird die vorliegende Musik dadurch keineswegs getrübt.

Ganz klar ein Soundtrack, der nicht nur in den Sammlungen der Morricone-Fanatiker Platz finden sollte.

Andreas Schweizer  |  1997

NINFA PLEBEA (THE NYMPH)
Ennio Morricone
CAM COS 700-037
43:09 | 14 Tracks