The Mirror Has Two Faces

Review aus The Film Music Journal No. 9/10, 1997

Barbra Streisand wird bei zahlreichen Stücken als Co-Komponistin aufgeführt und berücksichtigt man den diktatorischen Ruf der Sängerin/Schauspielerin (z.B. THE PRINCE OF TIDES-Zwischenfall mit John Barry) ist es sogar fraglich, ob Marvin Hamlisch beim Komponieren überhaupt irgendwelche Freiheiten erhielt.

Der vorwiegend romantische Soundtrack kennzeichnet sich durch einen leichten «sophisticated Jazz-Touch», gemischt mit einem Hauch Musicalatmosphäre aus. Das schöne und melodiöse Hauptthema prägt den gesamten Score und ertönt in verschiedenen Arrangements, Orchestrationen und Variationen. Oft wird es von tieftraurig erklingenden Streichern oder einem verliebten Klavier vorgetragen. Besonders reizvoll finde ich aber die Harmonika-Version (z.B. in «Got Any Scotch?») oder wenn das Thema durch Saxophon-Fragmente aufgepeppt wird (z.B. in «The Dating Montage»).

Neben den Hamlisch (/Streisand)- Kompositionen enthält der Silberling auch noch vier Songs (u.a. das Duett Barbra Streisand/Bryan Adams) sowie Einspielungen von Klassikern wie «In a Sentimental Mood». Emotionskino der Kategorie «hoher Taschentuch Konsum» mit einem hochromantischen (fast) monothematischen Soundtrack, der diese filmische Gefühlsorgie unterstützt.

Patrick  |  1997

THE MIRROR HAS TWO FACES
Marvin Hamlisch
Columbia
48:28 | 24 Tracks