Review aus The Film Music Journal No. 33/34, 2005
Der Film MIRACLE von Gavin O´Connor ist ein emotionales Sportdrama. Verfilmt werden die Erlebnisse des U.S. Eishockeyteams bei den olympischen Winterspielen 1980 in Lake Placid. Die sowjetischeMannschaft gilt als unschlagbar und die Goldmedaille als sicher. Im Laufedes Turniers rauft sich die U.S. Mannschaft zusammen und schlägt im packenden Finale überraschend die Russen. Die Geschichte basiert auf wahren Begebenheiten und Personen.
Als Filmkomponist wurde Mark Isham verpflichtet. Für mich ein sehr blasser Komponist, von dem mir bisher kein einziger Score in Erinnerung geblieben ist. Seine Hauptthemen sind unauffällig und kurzlebig. Störend sind ebenfalls die vielen kurzen Tracks der einzelnen Scores. Meine Erwartungshaltung bezüglich MIRACLE war daher sehr gering. Umso überraschender dann das Ergebnis. Isham verbindet seine Themen zu vier längeren Suiten und das tut seiner Musik sehr gut. Das wunderschöne dynamische Hauptthema zieht sich lose durch den gesamten Score.
In wenigen Momenten gibt es einen leichten und dezent minimalistischen Anklang. Je nachdem welchen Schwerpunkt man setzt, bzw. wie man einen Score sehen (hören) möchte, finden sich durchaus auch Anleihen an James Horners GLORY. Im 4. Track sind die ersten 3 Minuten eindeutig dem Horner-Hauptthema entlehnt. Allerdings bilden diese Anleihen nicht den Schwerpunkt des Scores. Isham hat einen interessanten Score komponiert. Sein Patriotismus wirkt unaufdringlich und ist angemessen! Insgesamt ist dieser Isham sehr empfehlenswert, und es ist sein erster Score der mir durchgehend gefällt.
Bernd | 2005
MIRACLE
Mark Isham
Hollywood Records
56:14 | 7 Tracks