Review aus The Film Music Journal No. 19, 1999
THE MATRIX ist ein sehr beeindruckender Film über Schein und Sein. Gleiches gilt für die Musik, leider jedoch in der Hinsicht, daß sie mehr Schein als Sein ist. Sie ist nämlich in erster Linie eines: laut.
Davis hat einen großorchestralen Score mit Choreinlagen komponiert, der, von CD gespielt, hauptsächlich durch seine Wuchtigkeit beeindruckt. Was ihm jedoch fehlt, ist ein erkennbares Thema. Davis mag vielleicht bewußt darauf verzichtet haben, um den Zuschauer während des Films auch aus musikalischer Sicht mehr darüber im Unklaren zu lassen, ob es sich nun gerade um die Scheinwelt oder die Realität handelt. Er gibt dem Zuschauer also keinerlei Anhaltspunkt zur Orientierung. Dies ist vielleicht auch der Grund dafür, daß die Musik mit dem Film eine nahezu perfekte Symbiose eingeht. Jede Hektik, jede Spannung und jede Verwirrung wird von der Musik sehr gut unterstrichen. Losgelöst vom Film jedoch tut man sich unter Umständen schwer damit, den teilweise ziemlich dissonanten Klängen etwas abzugewinnen. Was die Wirkung im Film angeht, ist THE MATRIX allerdings ein respektabler und effektvoller Score.
Klaus | 1999
THE MATRIX
Don Davis
Varèse Sarabande
30:30 | 10 Tracks