Living in Peril

Review aus The Film Music Journal No. 12, 1997

Randy Miller ist ein 1953 geborener, in Los Angeles arbeitender Filmkomponist, der sich u.a. mit Filmen wie AND YOU THOUGHT YOUR PARENTS WERE WEIRD (1991), HELLRAISER III: HELL ON EARTH (1992), den DARKMAN-Fortsetzungen und seiner Mitarbeit an Kitaros HEAVEN & EARTH (1993) einen Namen gemacht hat. LIVING IN PERIL ist ein Mix aus Komödie und Thriller, der mit einer zünftigen Besetzung auffährt: Rob Low, Jim Belushi und Dean Stockwell. Auf dem Regiestuhl sass der wenig bekannte Jack Ersgard. Wie die anderen Ersgard Filme, fand auch LIVING IN PERIL (1997) wenig Aufmerksamkeit, meines Wissens war es schlussendlich eine straight-to-video Produktion.

Mit einer Mischung aus Herrmann-esquer Quirligkeit und einem Spritzer RENT-A-COP (1987, Jerry Goldsmith), beginnt Millers routinierter Genrescore. Die Verwandtschaft mit dem grossen Bernard Herrmann reisst den ganzen Score durch nicht ab. Wiederholende Vier-Noten-Motive des Klaviers dienen als Grundlage für einsetzenden Streicher und sorgen für zunehmend Spannung («Walter’s Panic»). Überhaupt ist Millers Musik recht streicherlastig, hie und da unterstützt von langanhaltenden Blechbläsersätzen, auch mal in gestopfter Ausführung. LIVING IN PERIL bietet viel Bewegung, so dass neben monotonen Spannungstücke wie «Trucker’s Threats» für etwas frischen Stoff gesorgt ist.

Das eigentliche Problem von LIVING IN PERIL ist nicht die kompositorische Qualität, die nicht zu verachten ist, als vielmehr das Fehlen eines eingängigen, starken Themas oder einer packenden Melodie. Millers Musik bietet diesbezüglich ein bisschen wenig, als dass man sich die Scheibe wiederholt anhören möchte, auch wenn Actionstücke wie «Harrison Reveals» und «Rooftops» zum rhythmischen Mitwippen einladen. Wie erwähnt, eine routinierte, ansprechende Musik, leider aber ohne viel Tiefgang und Charakter.

Phil 1997

 

LIVING IN PERIL

Randy Miller

Promotional Release

41 Min.
16 Tracks