Béatrice Thiriet wurde 1960 in Paris geboren, studierte am Konservatorium Versailles Komposition und bildete sich zusätzlich zur Pianistin aus. Sie hat seit anfangs der 90er Jahre zu rund 30 Filmen die Musik komponiert, darunter Le coeur des hommes, Lady Chatterlyund Les enfants du pays.
Die CD zur franzöischen Komödie von Anne Le Ny, Les invités de mon père, beginnt mit Génerique début „Les invités de mon père“, einem hübschen, chaotisch-munteren Stück für eine kleine Besetzung bestehend aus Harfe, Klavier, Streichern und Blechbläsern, in dem verschachtelt und in kurzen, sich wiederholenden Instrumentalsätzen das Thema des Scores präsentiert wird. Thiriet greift auf dieses Grundmuster immer wieder zurück, erweitert es mal etwas lyrischer, Vélib’s, aufmüpfiger, Ragtime, dann etwas schicksalschwerer, Tout seul, oder spannungsbetonter, Supens (der Titel macht die Musik…). Das nette Hauptthema erfährt im ¾ Takt in En Bretagne und als Variante in La beauté de la mer seine deutlichste und gelungenste Ausführung. Hin und wieder hat man sogar das Gefühl wie in Square einem früheren Elfman beizuwohnen.
Da mit Ausnahme weniger Stücke, darunter auch „Impromptu Opus 90 Nr. 3“ von Franz Schubert (mit der Komponistin am Piano), die Spielzeit um die 1-2 Minuten liegt, Thiriets Musik mitunter von einem Song unterbrochen und sie selber mit Stücken wie Charlie’s Retired und Sunny Afternoons den eingeschlagenen Pfad verlässt, entsteht nur schwerlich ein rechter Hörfluss. Zwei Scoretracks wurden ausserdem vom London Metropolitan Orchestra eingespielt.
Alles in allem eine durchwachsene Sache, die Thiriets Talent durchaus aufblitzen lässt aber als CD nicht so recht funktioniert.
LES INVITÉS DE MON PÈRE Béatrice Thiriet Colosseum CST 8142.2 45 Min. / 21 Tracks
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