Die Abenteuer des Kung Fu Panda Po gehen weiter. In Kung Fu Panda 3 (2016) kriegen es Po und seine schlagkräftigen Kollegen erneut mit Bösewicht Kai zu tun. Kai ist aus der Unterwelt zurückgekehrt und hat es sich nun zum Ziel gesetzt, zum mächtigsten Lebewesen auf Erden zu werden. So wie sich die Franchise stilistisch treu bleibt, so knüpft auch die Musik nahtlos an jene zu den zwei Vorgängerabenteuern an. Dieses Mal jedoch wird Hans Zimmer nicht von Kollege John Powell als Co-Komponist unterstützt, sondern ist als „Einzel(-Kung-Fu)-kämpfer“ gelistet. Die Credits von Pianist Lang Lang, welcher einzelne Soli vorträgt, und Lorne Balfe, der das Vater-Sohn-Thema beigesteuert hat, sollen an dieser Stelle jedoch noch genannt werden. Das Ergebnis ist kurzweilige Gute-Laune-Musik geworden.
Das Eröffnungsstück, Oogway’s Legacy, lässt das liebgewonnene Oogway-Thema aus den ersten beiden Scores erklingen und entführt einem sogleich direkt zurück in die Kung Fu Panda-Welt. Hier ist auch das Klavierspiel von Lang Lang ein erstes Mal zu hören. Ob’s für dieses und die paar weiteren Klaviersoli tatsächlich einen Klaviervirtuosen vom Format Lang Lang gebraucht hat, ist fraglich, kommt dem Klavier über die gesamte Albumlänge betrachtet doch kaum eine tragende Rolle zu. Lang Lang’s Motivation für sein Mittun ist jedoch selbstverständlich dessen Privatsache und sein Spiel tut dem Hörspass natürlich keinen Abbruch. Neben der Rückkehr eines der Panda-Hauptthemen, welches auch in den Folgestücken immer wieder zu hören ist, setzt das erste Stück auch punkto Grundstimmung einen eher überraschenden Schwerpunkt: im Laufe des Albums sind melancholische, ruhigere Momente recht häufig zu hören – so häufig, dass dem einen oder anderen die rasante Action allenfalls gar zu kurz kommt. So bilden die Stücke Jaded, The Battle of Legends und The Dragon Warrior die – etwas einsamen – Actionhöhepunkte. Diese drei Stücke sind zwar sehr gelungen und mitreissend, doch hätte man sich hiervor gerne noch einige Minuten mehr gewünscht. Dominierender sind hingegen verspielte Mickeymousing-Momente, allenfalls den Kiddies-Sequenzen geschuldet. Diese sind effektreich und quirlig.
Die präsenteste neue Idee bildet das Vater-Sohn-Thema von Balfe. Dieses ist ebenfalls über das ganze Album hinweg eingestreut, doch wird es im abschliessenden Score-Track Father and Son besonders gelungen dargeboten. Eine schöne Ergänzung zu den bestehenden Themen und ein ordentlicher Ohrwurm.
Fazit: Auch der dritte Teil von Kung Fu Panda wartet mit einer farbenfrohen, verspielten, thematisch überzeugenden und stellenweise mitreissenden Filmmusik auf. Trotz Fortsetzungscharakter bietet das Album auch einige neue Ideen, die sich gut ins Gesamtbild einfügen. Die obligaten Kung Fu Fighting-Song-Adaptionen und die Ballade Try am Ende des Albums mussten wohl als Marketinginstrumente mit auf die Scheibe drauf, doch kann man diese ja leicht wegprogrammieren. Musikalisch macht diese Franchise weiterhin ordentlich Spass und wenn‘s tatsächlich noch drei weitere Kung Fu Panda-Filme geben sollte, dann könnte das zumindest aus Sicht auf die Musik sehr unterhaltsam bleiben.
KUNG FU PANDA 3 Hans Zimmer Sony Music 69:25 Min. / 23 Tracks
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