Kikujiro

Review aus The Film Music Journal No. 21, 2000

Eröffnet wird der Silberling durch den Track «Summer», der mit einem exquisiten Thema aufwartet und zugleich das Herzstück des Soundtracks darstellt. Die wunderschöne Melodie, ein einprägsamer Ohrwurm, wird dabei meistens vom Klavier vorgetragen und erhält durch die mal dezenten, mal dominanten Streicher ein optimales Fundament mit einem gelegentlich asiatischen Touch. Dieser asiatische Einfluss ist besonders zu Beginn von «Mad Summer», mit seinem dominanten Einsatz von diversen Schlagwerken, sehr prägnant und einfallsreich. Ein zweites, nicht minder attraktives Motiv erklingt erstmals in «Kindness» und dann später nochmals in «Angel Bell» und «Two Hearts»: harmonischer und süffiger Edel-Pop, ebenfalls vorwiegend vom Klavier interpretiert.

Stilistisch serviert uns Joe Hisaishi eine Mischung aus Ryuichi Sakamoto und David Foster, welche mühelos begeistert. Ein absolut bezauberndes Album, das leider in der Masse der Veröffentlichungen untergegangen ist. Welche Schande! Fazit: Der absolute Geheimtipp für alle Liebhaber von melodiösen (Klavier)Scores, den man sich unter gar keinen Umständen entgehen lassen sollte.

Patrick  |  2000

KIKUJIRO
Joe Hisaishi
Polydor
40:17 | 12 Tracks