It’s My Party

Review aus The Film Music Journal No. 7, 1996

Randal Kleisers Film über das bevorstehende Ende eines drei Jahre andauernden Kampfs mit AIDS und einer Party, an der der Protagonist (Eric Roberts) sich von seiner Familie und seinen Freunden verabschieden will. In weiteren Rollen sind Roddy McDowall, Bruce Davison, Lee Grant, Marly Matlin. Olivia Newton John und viele andere zu sehen.

Basil Poledouris ist hier für einmal von einer ganz anderen Seite zu hören. IT’S MY PARTY (1996) ist ein Kleinod, geschrieben für Klavier, voll und ganz diesem Instrument gewidmet. Poledouris, Spezialist für Actionfilme und, gerade aktuell, verfilmte Tierabenteuer (FREE WILLY, 1993; LASSIE, 1994) lässt viel Gefühl in die Musik und sein Spiel zu diesem AIDS-Drama von Regisseur Kleiser, mit dem er zuvor bei THE BLUE LAGOON (1980) und WHITE FANG (1991) arbeitete, einfliessen. Ein Thema durchzieht den Score und ist Hauptbestandteil beinahe jeden Tracks. Ein Thema voller Hoffnung, Sehnsucht, Einsamkeit und Trauer. Dass es aber auch energie- und kraftvoll sein kann, zeigt sich in «Ski with Me».

Langweilig, da Poledouris von diesem Thema zerrt, ist IT’S MY PARTY aber nicht. Genügend einfühlsam und variantenreich weiss der Komponist damit umzugehen. Zweifellos erkannte Poledouris, dass der Film keine überdramatischen Orchesterpassagen vertragen hätte. Intim sollte der Score ausfallen und die Geschehnisse mit Fingerspitzengefühl unterstützen. Platz zum Hören hat der Score denn auch nicht immer und zu jeder Zeit, man sollte sich die halbe Stunde gut aussuchen, mit und in Poledouris’ Musik fühlen und vielleicht ein wenig reflektieren. So ist IT’S MY PARTY mein kleiner Freund in gewissen Stunden geworden und die Länge des Scores (+ ein Song) passt wie die Faust aufs Auge.

Phil, 1996

 

IT’S MY PARTY

Basil Poledouris

Varèse Sarabande

32:41 Min.
12 Tracks