Review aus The Film Music Journal No. 12, 1997
Einen kräftigen und überaus überzeugenden Score hat Altmeister Elmer Bernstein für Bill Dukes HOODLUM (1997) komponiert. Tim Roth (als Dutch Schultz), Laurence Fishburne (als Bumpy Johnson), Andy Garcia (als Lucky Luciano) und Sängerin Vanessa Williams spielen in diesem in den 1930ern spielenden Gangsterfilm um die Vorherrschaft in Harlem.
Streckenweise jazzig aber doch dennoch orchestral erinnerte mich die Musik in ihrer Frische und Spannung an des Komponisten verworfenen Score zu LAST MAN STANDING (auf Varèse Sarabande erschienen). Stark wie der Rhythmus, welchen das Klavier in „Bub And Company“ vorlegt, das
Orchester zum Mithalten zwingt. Flüchtige Pausen täuschen nur kurz, wer hier den Ton angibt. Der eine oder andere Cue erinnerte mich streckenweise an Michael Smalls MOBSTERS, wohl auch weil dieser Score die gleiche Zeitperiode und das gleiche Genre abdeckt. Dies stört jedoch kaum.
Ruhigere Momente treffen wir unter anderem im „Prologue“ und „The Present“ an. Aber auch hier lauern die Hoodlums und die Cues erhalten einen beabsichtigt bitteren Beigeschmack. Bernstein gelingt es immer wieder, eine spezielle Atmosphäre heraufzubeschwören («Francine», «From The Womb To The Tomb»), was dem ganzen Score, trotz der Zeit, in der der Film spielt, einen zeitlosen Charakter verleiht. Eine gelungene Arbeit des Veteranen!
Steve | 1997
HOODLUM
Elmer Bernstein
BMG Classics/RCA
53:38 | 13 Tracks