Home Alone (La-La Land)

Es gibt drei Filmmusik-CDs, die bei mir an Weihnachten regelmässig gespielt werden: Miracle on 34th Street von Bruce Broughton, Nightmare Before Christmas von Danny Elfman und Home Alone. Den Film fand ich damals einfach nur entzückend. Er hat (nicht zuletzt dank Regisseur Chris Columbus) ein herrliches Weihnachtsfeeling, wundervollen Humor, Slapstick, Warmherzigkeit und freilich Williams’ ebenfalls herrlichen Score, der zum Film passt wie ein Handschuh.

John Williams hatte zu jener Zeit nur selten mehr im Komödienfach zu tun, aber als er den Film bei Amblin in einem Special Screening sah (damals noch mit Musik von Dave Grusin getemped), war ihm sofort klar, dass er diesen musikalisch betreuen wollte. Für eine John Hughes Produktion durchaus speziell angesichts dessen, dass viele seiner Filme mit Songs gespickt waren (Ferris Bueller’s Day Off, Pretty in Pink, The Breakfast Club) und damit auch beim Publikum, das sie ansprachen, bestens ankamen. Home Alone aber ist ein Familienfilm – das erkannte John Hughes ebenso wie Columbus und so wurde zunächst Bruce Broughton als Komponist engagiert, der jedoch später aus Termingründen absagen musste (und damit den erfolgreichsten Film seiner Karriere aus den Händen gab). Als Williams sein Interesse anmeldete, nahmen die Macher freilich ohne Zögern an, schliesslich bedeutet eine Musik von John Williams einiges für einen eigentlich kleinen Film wie es Home Alone war 17 Millionen Dollar Produktionskosten und bis heute Einahmen von über einer halben Milliarde $).

Die 1990er CD hatte eine Spieldauer von rund 57 Minuten und präsentierte damit bereits einen durchaus feinen Ausschnitt des Scores. Die Lalaland CD kommt abzüglich der additional music Stücke auf etwas mehr als 63 Minuten. Wer also nicht absoluter Fan dieser prächtigen Weihnachtsfilmmusik ist, braucht die Lalaland Scheibe eigentlich nicht, wem aber bei zusätzlichen Weihnachtsstücken „conducted“ vom Maestro und einigen Minuten mehr Score warm ums Herz wird, der wird an der CD sicherlich seine Freude haben.

Neues Ausgangsmaterial ist in der Kürze an zusätzlicher Musik nicht zu finden und es handelt sich dabei zumeist um kurze Erweiterungen von 20, 30 Sekunden oder um kürzere Tracks unter der 2 Minuten Grenze. Alles in allem also einfach noch ein bisschen mehr Filmmusik (ausserdem nicht in den von Williams favorisierten, zusammengeschnittenen Versionen) neben den eingängigen Weihnachtsliedern aus Williams’ Feder, Somewhere in My Memory und Star of Betlehem (für Filmmusikfans längst zu Weihnachtsstandards geworden!), der „knackigen“ Trepaktanz-Variation aus dem Nussknacker, nett gemachtem mickey-mousing, dem putzig-drolligen Thema für die Pesci/Stern-Charaktere (nicht weit weg von einem ähnlichen Motiv aus Hook), viel Herzlichkeit und Wärme.

Die Aufmachung der CD ist sehr gelungen. Die Liner Notes von Mike Matessino sind wie immer aufschlussreich und ausführlich gehalten mit Infos rund um die Produktion und interessanten Track-by-Track Angaben.
5 Smilies mit Weihnachtsbonus!

Phil, 25.12.2010

 

HOME ALONE

John Williams

Lalaland Records LLLCD 1158

78:48 Min. / 34 Tracks

Limitiert auf 3500 Stk.

 

 

 

 

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