Hollywood ’96

Review aus The Film Music Journal No. 9/10, 1997

Bereits im Dezember erschien die alljährliche Best-off-Ausgabe aus dem Haus Varèse Sarabande. Das Royal Scottish National Orchestra sollte unter Joel McNeely inzwischen routiniert genug agieren und spielt hier eine Reihe bekannter, weniger bekannter und bisher auf CD unveröffentlichter Titel des Jahres 1996.

Hier finden sich nun also die populären TWISTER (1996, Mark Mancina), INDEPENDENCE DAY (1996, David Arnold), COURAGE UNDER FIRE (1996, James Horner), EMMA (Rachel Portman), FARGO (Carter Burwell) und Thomas Newmans weniger bekannter PHENOMENON. Aber auch SABRINA (1995, John Williams), A TIME TO KILL (Elliot Goldenthal), FLIPPER (Joel McNeely), TIN CUP (William Ross), VERTIGO (hä? Bernard Herrmann), HUNCHBACK OF NOTRE DAME (Alan Menken) und das wohl in diesem Jahr am meisten gespielte Filmmusik/TV-Thema aus MISSION: IMPOSSIBLE (Lalo Schifrin für Danny Elfmans Score).

Die Einspielung scheint mir nicht so flüssig und verspielt wie in den Jahren zuvor, insbesondere das Americana in «Wheatfield» aus TWISTER ist erstaunlich lahm ausgefallen. Auch bei M:I schlendert ein Teil des Orchesters dann und wann dem Tempo hinterher. Gelungen sind dagegen Horners Hauptthema aus COURAGE UNDER FIRE, Goldenthals A TIME TO KILL und das hübsche Stück aus EMMA. Toll ausgefallen ist Menkens «Sanctuary!» für grossen Chor aus HUNCHBACK. Ein wenig deplatziert wirkt Ross’ TIN CUP in dieser Aufstellung. Wie wäre es stattdessen mit THE GHOST AND THE DARKNESS, MICHAEL COLLINS oder STAR TREK: FIRST CONTACT gewesen? Es mag wohl an den Kosten gelegen haben.

HOLLYWOOD 96 hinterlässt gemischte Gefühle, gerade im Vergleich den Vorgängern, die ebenfalls wurde unter der Leitung von McNeely eingespielt wurden. Es würde übrigens das letzte Album in dieser Reihe sein.

Phil, 1997

 

HOLLWOOD ‘96

various

Varèse Sarabande

54:15 Min.
13 Tracks