Review aus The Film Music Journal No. 5/6, 1996
Das dritte und für manch einen Fan das beste Bond-Abenteuer (Sean Connery ist hier in der Tat unwiderstehlich und gibt eine seiner besten 007-Darstellungen, unterstützt von einem fiesbösen Gert Fröbe und seinem mit einem Killerhut ausgestatten Bodyguard) markiert den Beginn der Titelsongs der Filmreihe, mit dem wohl berühmtesten aller James Bond Songs, interpretiert von der unnachahmlichen Shirley Bassey, «Goldfinger». Zum ersten Mal hatte Barry hier volle musikalische Verantwortung und komponierte einen abwechslungsreichen Score, der sich für einmal nicht so sehr an den diversen Orten des Geschehens orientiert.
Viel Action und Temperament steckt in diesem Score, voll von berstenden Blechattacken, treibenden Snares, Timpani und Xylophon. «Bond Back in Action Again» (Intro und Bond-Thema) ist das Stück schlechthin auf der CD und richtungsweisend für viele kommende Bond-Musiken. Barry versteht es glänzend sein GOLDFINGER-Thema zu variieren (romantisch, melodisch, akzentuiert und hart) und bindet es geschickt in sein Underscoring ein. Unermüdliche Fans haben sogar die Möglichkeit, vier bisher unveröffentlichte Cues aus Goldfinger (darunter «The Laser Beam,» ihr wisst schon, die Szene in der Sean Connery einer «beinahe Entmannung» unterzogen wird) auf der zum 30.Geburtstag der Bond-Filme erschienenen, limitierten (so steht’s jedenfalls drauf…) Doppel-CD zu geniessen. Die Tonqualität ist etwas besser als noch bei FROM RUSSIA WITH LOVE.
Phil | 1996
GOLDFINGER
John Barry
Capitol/EMI
41:09 | 15 Tracks