Goldeneye

Review aus The Film Music Journal No. 5/6, 1996

Bereits zum achtzehnten Male rettet der englische Geheimagent die Welt und wird dabei musikalisch, sehr zum Leidwesen unzähliger J.B. (James Bond bzw. John Barry) Fans, von Luc Bessons Hauskomponist Eric Serra unterstützt.

GOLDENEYE (1995) weist viele Parallelen zu Serras letzter Filmmusik Leon auf. Einerseits kalte, gefühlslose, mechanische Actionmusik, die zusätzlich unterstreicht, dass Bond nichts weiteres als eine präzise (selbstverständlich äusserst elegante und frauenverführende) Killermaschine ist. Andererseits komponierte Serra wunderschöne, starke, romantisch melancholische Melodien, die vornehmlich von Streichern intoniert werden (z.B. «We Share the Same Passions») und mich sehr berührten. Besonders gut gefällt mir «A Pleasant Drive in St. Petersburg», in welchem Serra nicht auf die altbekannte und schon fast langweilige Gitarren-Version des 007-Motives zurückgreift, sondern es in einer neuen, frischen und zeitgemässeren Form präsentiert.

Aber nicht nur diese kreative Neuadaptation, sondern auch der subtile, unaufdringliche Einsatz des Bond-Themas auf den Pauken gefällt mir sehr gut und verleiht dem Film ein neues musikalisches Bild. Neben dem Titellied von Tina Turner, enthält das Album auch noch einen Song von Eric Serra, welches mich stark an Peter Gabriel erinnert.

Patrick  |  1996

GOLDENEYE
Eric Serra
Virgin
54:33 | 16 Tracks