Felicia’s Journey

Review aus The Film Music Journal No. 21, 2000

Nebst drei Songs – wobei Schauspieler Bob Hoskins zuletzt das Stück «My Special Angel» in Singsangmanier darbietet – präsentiert Mychael Danna (A CELTIC TALE, ICE STORM, FAMILY VIEWING) eine Mischung seltsamer, eigentümlicher Stimmungen, wobei man eigentlich immer darauf wartet, was einem nun als nächstes erwartet.

Regisseur Atom Egoyan meint im Booklet, dass dies der kühnste und verwegendste Soundtrack sei, der Danna je für einen seiner Filme geschrieben habe. Mal beginnt eine Marschtrommel, worin sich langsam eine vorerst abstrakte Begleitung zu mischen beginnt: «Factory Drive». Dann wieder schwirren die Streicher in süssester Art und Weise – beinahe wie anno dazumal die Musik zu Biene Maja (seltsamer Vergleich, ich weiss…) im Fernsehen – wobei dann aber die Melodie plötzlich wieder ins Abstrakte weggleitet. «Heart Strings» kommt daher wie in einem Film der fünfziger Jahre, und man sieht förmlich den «gluschtigen» Hollywood-Star, wie er sich mit einer Film-Diva herumräkelt. Und dann ist da noch das irische Musikelement: So in «Lost Child», wo Kate Crossan eine ruhige keltische Melodie vorträgt, subtil begleitet u.a. von einem Akkordeon. Und auch in «Rest in Peace» verwendet Danna keltische Stilelemente, wiederum von Crossans Stimme mitgetragen.

Liest man die Inhaltsangaben des Filmes, könnte dieser etwas ungewöhnliche Soundtrack recht gut zum Film passen.

Andreas Schweizer | 2000

FELICIA’S JOURNEY
Mychael Danna
Milan
44:45 | 15 Tracks