Fargo – Year 3

FARGO ist eine der besten TV Serien, die es in der überfluteten Fernsehwelt gibt. In allen drei Seasons glänzte die Serie dank toller Schreibe, hervorragenden Darstellern und einer ebensolchen Umsetzung. Dabei muss sich FARGO in einer Riesenmasse an wenig begeisternden Dauerbrennern à la RIZZOLI & ISLES, CSI sowieso oder der schlimmen Wiederbelebung von HAWAII-5-O (in der sich sogar ein Regisseur wie Joe Dante verdingen musste – seine Folgen setzen sich leider nicht vom Rest ab) behaupten, immerhin stechen ab und an solch hervorragende Produktionen heraus. Wer hat BREAKING BAD vergessen? Wem stockt bei WALKING DEAD nicht der Atem und gerade darf man mit STAR TREK: DISCOVERY eine neue, faszinierende Science Fiction Serie (ja, Enterprise lebt) erleben. Aber auch aus England kommt immer mal wieder was Feines in die Flimmerkiste (BROADCHURCH), nur bei den deutschsprachigen Sender guckt man in die Röhre, gerade was Serien angeht ist die Angelegenheit erschreckend mau.

In FARGO 3, die in 2010 spielt, geht , wie zuvor, eine unterschätzte, aber smarte Polizistin einem ungestümen und wenig durchdachten Mordfall nach, deckt Machenschaften in einer Kleinstadt und Verwicklungen mit einem Syndikat auf. Ewan McGregor in einer Doppelrolle spielt in YEAR 3 ganz gross auf, David Thewlis als leicht bulemischer Oberfiesling und Michael Stuhlbarg begeistern ebenso. Fans der Serie werden ausserdem die ein oder andere Überraschung erleben.

Jeff Russo ist, vielleicht mit Brear McCreary, der Mann der Stunde der aktuellen Fernsehunterhaltung. Seine Musiken zu allen drei Staffeln sind Leckerbissen und klassieren sich deutlich über dem, was im TV sonst an Einheitsbrei zu hören ist, man verzeihe mir die durchaus begeisterten Pamphlete (ja, ich gebe es zu, ich bin ein Fan von TV-FARGO). Während YEAR 2 die bunteste und mitreissendste Musik präsentierte, ist Russos Komposition zu YEAR 3 vielleicht die Ausgeglichenste. Das Orchestrale (echte Musiker, kein „Gemimike“) hat einen grossen Anteil, sowohl in Season 3 wie auch auf der gut zusammengestellten CD. Dabei unterlässt er es nicht die knackigen Drums aus YEAR 2 wieder aufleben zu lassen. Ein kleiner Wermutstropfen ist das Auslassen der fein gemachten „Der Wolf und das Lamm“ Musik in einer der Folgen, gerade davon war hie und da immer mal die Rede. So oder so, die Disc bietet viel, viel Abwechslung und natürlich ist auch ein Hauch von Carter Burwells Kinofilm Thema zu vernehmen.

Die Sony CD, es dauerte seine Zeit ehe diese in den Verkauf gelangte, zuvor gab es den Score lediglich als Download und wenn man Schweizer war, durfte man ob des fragwürdigen Preises (39.90 CHF, itunes hat eben mal die Anzahl Tracks mit 1.90 multipliziert) staunen.

Phil, 6.10.2017

 

FARGO YEAR 3

Jeff Russo

Sony Classical

78:15 Min. / 21 Tracks

 

 

 

 

 

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