Ever After

Review aus The Film Music Journal No. 17/18, 1999

Für die Cinderella-Verfilmung EVER AFTER mit Drew Barrymore und Anjelica Huston von Andy Tennant schuf George Fenton einen klassischen Orchesterscore. Der zu grossen Teilen von Streichern getragene Score hält den Hörer durch den Einsatz einer Vielzahl von Instrumenten und der Variation verschiedener Themen gefangen.

Mal kommt uns Fenton sehr romantisch und emotional, mal heiter verspielt, auch düster und manchmal mit abenteuerlichen Klängen. Auch einige sehr schöne, irisch anmutende Weisen enthält der Score, wohl der Herkunft des im Film mehrfach zitierten Dichters Thomas Moore geschuldet. EVER AFTER hat Momente die einen in eine goldene Zeit der Filmmusik zurückversetzen. Erinnerungen an Komponisten wie Korngold oder Steiner werden geweckt.

EVER AFTER ist weniger ein Märchen, sondern mehr eine romantische Liebesgeschichte, erzählt mit Humor und in teils wunderschönen Bildern. Fentons Musik ist das i-Tüpfelchen, sozusagen das Salz in der Suppe. Eine farbenprächtige, facettenreiche Musik, die zum Entspannen und Träumen wunderbar geeignet ist. Nur der Song «Put Your Arms Around Me» von der Gruppe Texas will nicht so recht zum Gesamtbild passen. Zwar ist das Lied keinesfalls schlecht, aber passender wäre es doch gewesen, wie bei Horners MASK OF ZORRO ein Lied zu schreiben, das auf dem Main Theme des Films basiert.

Obwohl George Fenton lange kein Unbekannter mehr ist, muss ich doch zugeben, dass es meine erste Fenton CD ist, aber das Interesse ist geweckt und ich werde diesem Komponisten in Zukunft mehr Aufmerksamkeit widmen.

Ronald  |  1999

EVER AFTER
George Fenton
London
60:45 | 22 Tracks