Escape from the Planet of the Apes

Von den manchmal markigen Worten in den Booklets sollte man sich bekannterweise nicht täuschen lassen, oft ist da alles toll, grossartig, unvergesslich und unheimlich wichtig. Auch bei Escape from Planet of the Apes ist das ein wenig der Fall, denn ehrlicherweise kann man alles was nach Franklin J. Schaffners Original kam getrost vergessen. Filmisch als auch musikalisch.

Nachdem man für das Sequel Leonard Rosenman anheuerte, kehrte Jerry Goldsmith ein letztes Mal zur Affen-Reihe zurück. Immer noch sparsam eingesetzt, das ist wohl die einzige Parallele zum Erstling, kommt seine Escape Komposition nie an die beispiellose Originalität und Cleverness seines Scores zu Planet of the Apes, man darf diesen zweifellos als Meisterwerk bezeichnen, heran, ganz abgesehen vom Film selber. Freilich wäre Goldsmith nicht Goldsmith, in jener Phase jedenfalls, würde er sich einfach nur kopieren. So klingt Escape eben nicht wie ein Planet Abklatsch. Wie ein Apes-Score allerdings klingt er aber eben auch nicht.

Schon Main Title, für sich und blind gehört, sozusagen blind degustiert, würde man ohne Zögern ins 70er Jahre Copgenre einordnen. Jazz, viel E-Bass, elektriche Gitarre und Rhythmus assoziert wohl kaum jemand mit dem Planet der Affen – auch wenn sie uns hier auf der Erde besuchen kommen, was wohl den Ausschlag für die stilistische Entscheidung gegeben haben dürfte. Es braucht schon deftigeres à la The Labor Continues, dass man sich „heimisch“ fühlt, auch wenn diese Momente nie an die Intensität des Originals heranreichen – aber seien wir ehrlich, der Film ist auch nicht gerade eine Quelle der Inspiration für einen Komponisten. Von Momenten mit etwas Pfeffer (The Hunt, The Hitchhicker oder der Beginn von Final Chapter) gibt es in Escape from the Planet of the Apes zu wenig und bei knappen 30 Minuten sind Stücke wie Shopping Spree mit ihrem exzessiven Seventies Stil schnell mal zu viel – der Score ist irgendwie in seiner Gänze zu wenig PLANET OF THE APES.

Die auf 3000 Stück limitierte Varèse Club CD ist ein Stück für die Sammlung, nichts mehr. Und wenn jemand das Bootleg, das mit The Mephisto Waltz gekoppelt ist, bereits hat, so muss er hier nicht wirklich zugreifen. Julie Krigos Liner Notes auf vier Seiten sind wieder viel zu beliebig und zu wenig ausführlich, wie schon desöfteren wenn sie zur Feder greift. In der Kürze liegt gerade bei Booklets, wie ich finde, eben nicht die Würze, insbesondere nicht bei teureren Clubveröffentlichungen.

Phil, 28.11.2009

ESCAPE FROM THE PLANET OF THE APES

Jerry Goldsmith

Varèse Sarabande Club VCL 0909 1098

29:07 Min. / 14 Tracks

Limitiert auf 3000 Stk.

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