Emma

Review aus The Film Music Journal No. 11, 1997

Dieses Album wurde zwar bereits im letzten Heft kurz vorgestellt, doch da Rachel Portman (als erste Komponistin überhaupt) mit dem Oscar ausgezeichnet wurde, soll der Soundtrack hier nochmals – und dieses Mal etwas ausführlicher – besprochen werden.

Die Partitur – wie immer bei Portman von Holzbläsern und Streichern dominiert und weitest gehendst ohne Elektronik – setzt sich fast ausschliesslich aus zwei Themen zusammen. Das Erste erklingt in «Harriet’s Portrait» und ist eine sprudelnde, leichfüssige, fast süffige und wundervolle Melodie. Das zweite ist erstmals in «Sewing & Archery» zu hören und wird von einem simplen und kurzen, sich ständig wiederholenden, bedächtig wirkenden Klarinettenmotiv dominiert, das von der Komponistin oft mit einem prägnanten rhythmischen Fundament versehen wurde.

Diese zwei Themen variiert die Engländerin immer wieder, so dass sie mal beschwingter oder mal sentimentaler klingen. Immer aber verströmen die Kompositionen eine wohlige Wärme sowie den nötigen Witz und Leichtigkeit. Einen ganz anderen musikalischen Ansatz wählte Rachel Portman dagegen für «The Dance», einer viktorianischen Tanzmusik mit starkem irischen Einschlag sowie für das kurze «Gypsies», welches eine bedrohliche Atmosphäre heraufbeschwört.

Oscarprämiert hin oder her, EMMA ist ein erfrischender Soundtrack, den man beim nächsten Einkauf berücksichtigen sollte.

Patrick  |  1997

 

EMMA

Rachel Portman

Hollywood Records

42:55 | 18 Tracks